Die hässlichsten Hunde der Welt: DARUM brauchen wir mehr davon!
Darf man ein Tier zum hässlichsten der Welt ernennen? Ja – und es müsste noch viel mehr hässliche Tiere in der Öffentlichkeit geben!

Es gibt in der Tierwelt Traditionen, über die wir Boulevardjournalisten uns jedes Jahr freuen – weil immer eine nette Geschichte oder ein spannendes Foto dabei herausspringt. Dazu gehört auch die Wahl zum hässlichsten Hund der Welt. Allerdings regt die Veranstaltung auch zu Diskussionen an. Denn: Darf man sich derart erheben und ein Tier zum hässlichsten der Welt machen? Manche sehen das kritisch, aber ich glaube: Es müsste viel mehr solche Wettbewerbe geben!
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DARUM ist Scooter der hässlichste Hund der Welt
Am Wochenende wurde der hässlichste Hund der Welt bestimmt – und ohne dass es fies klingen soll: Der kleine Scooter hat den Titel wirklich verdient. Die weißen, strohigen Kopfhaare stehen in alle Richtungen, während am Rest des Körpers das Fell auf der runzligen Haut fehlt. Die Zunge hängt schief aus dem Maul, die Hinterbeine sehen völlig krumm und schief aus.
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Einigen wir uns darauf: Ein „Mr. Universe“ ist dieser Chinesische Schopfhund nicht. Allerdings gilt auch bei Tieren: Schönheit kommt von innen. „Er ist ein sehr süßer Junge“, sagt Hundehalterin Linda Elmquist, die mit Scooter zum Wettbewerb reiste. Nun könnte man sich darüber lustig machen, wie lächerlich Scooter aussieht – und dass auch seine Konkurrenten durchaus einen Platz auf dem Sieger-Podest verdient gehabt hätten. Allerdings darf eines nicht vergessen werden: Die meisten Tiere, die beim Anti-Schönheitswettbewerb mitmachen, haben nicht das leichteste Leben hinter sich.

Scooter ist das beste Beispiel: Er kam mit deformierten Hinterbeinen zur Welt, wurde vom Züchter zum Einschläfern ins Tierheim gebracht. Sein junges Hundeleben sollte nur aufgrund des Aussehens enden, bevor es begonnen hatte. Doch hier wurde er adoptiert, sein Leben ging weiter. Und: Es hat sich gelohnt! Trotz krummer Beinchen läuft Scooter heute auf zwei Beinen, zieht den Hinterkörper mithilfe eines Rollwagens mit. „Damit kann er schneller und längere Strecken laufen“, sagt seine Besitzerin.
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Viele der Tiere haben kein leichtes Leben hinter sich
Auch auf dem dritten Platz im Wettbewerb landete ein Hund, der es nicht unbedingt leicht hat. Der Chihuahua namens Bartholomew lebte einst auf der Straße, wurde von Frauchen Sabrina Impelido adopiert. Bartholomew ist blind und taub. Sein Vorteil: „All der Trubel macht ihm überhaupt nichts aus“, sagt sein Frauchen.

Auch viele der Hunde, die in der Vergangenheit am Wettbewerb teilnahmen, kamen von der Straße, aus Tierheimen oder wurden aus schlimmen Situationen gerettet. Denn die Botschaft des schrägen Wettbewerbes lautet: Schönheit ist nicht alles – und auch ein vermeintlich hässliches Tier kann einen bezaubernden Charakter haben. Auch wenn das Fell nicht glänzt, die Beine krumm sind und die Augen schielen: Jedes Tier hat ein schönes Zuhause verdient – und auch Tiere, die nicht dem Ideal entsprechen, sollten eine Chance bekommen!
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Tiere mit Makeln werden in den Tierheimen zu echten Ladenhütern
Auch ich sehe immer wieder, dass sich Tiere mit vermeintlichen Makeln etwa im Tierheim Berlin zu Ladenhütern entwickeln. Ich erinnere mich gut an Katze Debby, über die wir vor ein paar Jahren berichteten: Nackter Körper, am Kopf abstehendes Fell, die Augen riesengroß und aufgrund ihrer Blindheit trüb. Wie ein Alien sah sie aus. Mehrmals habe ich über Debby geschrieben – und mich dann gefreut, als sie in Brandenburg ein ruhiges, neues Zuhause für ihren Lebensabend fand.
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Ich finde, es sollte mehr solcher Wettbewerbe geben, um auf die Tiere und ihre guten Eigenschaften aufmerksam zu machen. Um dafür zu sorgen, dass sie, wenn sie etwa in Tierheimen auf ein Zuhause warten, eine Chance haben, sich gegen ihre „schönen“ Mitbewohner durchzusetzen. Ich beglückwünsche Scooter zu seinem Sieg, denn als hässlicher Hund erfüllt er eine Mission. Ich hoffe, er genießt ein langes und frohes Hundeleben, denn jedes Tier hat ein schönes Zuhause verdient – ob nun mit krummen oder geraden Beinen.
Florian Thalmann schreibt jeden Mittwoch im KURIER über Tiere.
Kontakt per Mail: wirvonhier@berlinerverlag.com