Beliebt auf TikTok: Alle lieben Springspinnen! DARUM sind die süßen Achtbeiner das neueste Trend-Haustier
Dinge gibt's, die gibt's gar nicht: Ausgerechnet eine Spinnen-Art wird im Netz zum beliebten Haustier. Woran liegt's - und was können die Tiere?

In sozialen Netzwerken wir Facebook und Instagram jagt seit jeher ein Trend den nächsten. Auch das eine oder andere Tier hat es hier schon zu einer echten Berühmtheit gebracht. Doch seit geraumer Zeit gibt es eine Bewegung, mit der ich persönlich so niemals gerechnet hätte: Auf dem Kurzvideo-Portal TikTok gehört eine Spinnen-Art zu den absoluten Trend-Haustieren. Sie haben richtig gelesen: Spinnen! Diese großen, achtbeinigen, haarigen Wesen, die sich in dunklen Ecken verstecken und immer dann hervorkommen, wenn man am wenigsten mit ihnen rechnet! Das Spannende ist: Nicht alle Spinnen sind gruselig… ganz im Gegenteil.
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Wenn Sie meine Kolumnen in der Vergangenheit aufmerksam gelesen haben, dann wissen Sie, dass Spinnen nicht gerade zu meinen Lieblingstieren gehören. Ich musste in meiner Kindheit in einem von Natur umwachsenen Haus mehrere Begegnungen mit Spinnen erleben, die ich bis heute nicht vollständig verarbeiten könnte. Ich erwähnte schon einmal eine Begebenheit, die ich „Spinne versteckt sich in Hemdkragen“ taufte. Ich erinnere mich noch an den schwarzen Fleck, der aus dem Kragen über die Brust auf den Rücken huschte. Und daran, dass meine Mutter versuchte, die fette Hauswinkelspinne mit einem Schirm in die Flucht zu schlagen.
Darum sind Springspinnen das neue Trend-Haustier auf TikTok
Dass nun Spinnen zum neuen Trend-Haustier im Internet werden – wie kann das kommen? Ganz einfach: Weil es eine Spinnen-Art gibt, die die Menschen regelrecht verzückt. Es geht um die sogenannte Springspinne – eine Art, die vor allem mit ihren riesigen, zutraulichen Augen punktet. Die Achtbeiner sind recht klein, doch wer sie aus der Nähe betrachtet und ihrem seltsamen Blick etwas Aufmerksamkeit schenkt, der muss sich verlieben.

Auf der Kurzvideo-Plattform TikTok gibt es immer mehr Videos, auf denen Menschen ihre Begegnungen mit den Spinne filmen und kommentieren. Etwa eine Frau, die eine Springspinne auf ihrem Finger sitzen hat, ihr Komplimente á la „Du bist so süß!“ macht – und das kleine Tier schaut so, als würde es jedes einzelne Wort genießen. Und sogar die Nutzer in den Kommentaren bestätigen, dass so eine Aufnahme eine beinahe heilende Wirkung haben kann. „Ich mag Spinnen eigentlich nicht, aber die ist sooooo süß“, schreibt eine junge Frau.
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Gegenüber CNN sagte eine Frau namens Heather Bruen, die ebenfalls für ihre Spinnen-Videos bekannt ist, sie habe Spinnen zuvor auch nicht ausstehen können. Doch dann habe sie sich mit den Tieren „aus Versehen angefreundet“. „Vielleicht liegt es daran, dass sie so winzige, kleine Kreaturen sind, die in dieser riesigen Welt um uns herum existieren. Und wir uns nicht einmal die Zeit nehmen, sie zu bemerken oder zu erkennen, wie schlau sie sind.“
Doch nun schieben wir die Niedlichkeit einmal kurz beiseite. Die zutraulichen Kulleraugen sind nämlich nicht nur da, um Herzen zum Schmelzen zu bringen. Nate Morehouse von der Universität von Cincinnati hat sich länger mit den Tieren beschäftigt. „Springspinnen haben mit die beste Sicht unter den Spinnentieren“, sagt er. Ihre acht Augen – vier vorne, zwei oben und zwei nach hinten gerichtet – seien in der Lage, feine Details und Farben zu sehen. Und: Die Schärfe ihres Blicks kann sogar die der Menschen übertreffen!
Springspinnen sind nicht nur ein Trend auf TikTok, sondern auch echt faszinierend!
Da die Spinnen damit mehr von ihrer Welt sehen können als andere Tiere, können sie besser im Voraus planen, sich zwischen mehreren möglichen Routen entscheiden und potenzielle Nahrungsquellen bemerken. „Sie führen ein unglaubliches, sogar magisches Leben“, sagte Morehouse. Sogar in Deutschland kommen die Tiere übrigens vor, etwa die Zebraspringspinne. Die Tiere lieben es warm und sonnig, halten sich laut Naturschutzbund NABU oft an und in Häusern auf – und sind sehr nützlich. Denn: „Sie erbeuten mit ihrer Sprungtechnik Fliegen, Käfer und sogar Stechmücken“, heißt es.
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Also: Keine Angst vor den Tieren! Vielleicht halten Sie in Zukunft sogar mal die Augen offen, ob sie eine der Spinnen entdecken. Und wenn es klappt, dann genießen Sie die Begegnung… und schauen Sie ihr tief in die Augen. Vielleicht verlieben auch Sie sich Hals über Kopf.
Florian Thalmann schreibt jeden Mittwoch im KURIER über Tiere.
Kontakt in die Redaktion: wirvonhier@berlinerverlag.com