Nothing Phone 1: Wie gut ist das neue Hype-Smartphone wirklich?
Revolutionär sollte es sein. Aber ist es das neue Handy das wirklich? Lesen Sie hier den kompletten Test.

Es war in aller Munde, lange bevor es auf den Markt gekommen ist: das neue Hype-Smartphone Nothing Phone 1. Seit kurzem ist es nun verfügbar und schon wird erste Kritik laut. „Nicht so hell, wie behauptet“. „Hersteller rudert zurück“. Revolutionär sollte es sein. Aber ist es das neue Handy das wirklich? Wie gut ist das Nothing Phone 1 im Test?
Der Preis des Nothing Phone 1
Das wichtigstes vorweg: der Preis! Das Einstiegsmodell mit 8 Gigabyte (GByte) Arbeitsspeicher (RAM) kostet knapp 470 Euro. Bei 12 GByte werden sogar knapp 550 Euro fällig.
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Die Optik des Nothing Phone 1
Das Android-Smartphone mit seinen markanten Leuchtbalken auf der Rückseite ist ein Hingucker. Das ist nicht nur den Leuchtleisten aus insgesamt 900 Mikro-LED geschuldet, die Nothing als „Glyph“ bezeichnet, also auf Deutsch „Bildzeichen“. Auch die halbtransparente Rückseite, durch die manche Bauteile von außen zu erkennen sind, trägt zu dem einzigartigen Look bei. Die einzelnen LED-Segmente blinken bei Anrufen und Benachrichtigungen kurz auf.
In Kombination mit den außergewöhnlichen Klingeltönen von Nothing, die piepsen und krächzen, kann man sich über mangelnde Aufmerksamkeit nicht beklagen. Wenn man sich an den Sounds satt gehört hat, kann man auch beliebige MP3-Dateien als Klingelton einbinden. Das Phone 1 generiert dann dazu passende Blinkmuster.
Pfiffig: Man kann einzelnen Kontakten nicht nur einen individuellen Klingelton zuordnen, sondern auch ein Leuchtmuster. So sieht man auch bei einem stummgeschalteten Gerät, wer gerade anruft. Die Leuchtstreifen können aber auch den Ladestand des Akkus anzeigen oder als Zusatzleuchte benutzt werden.
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Das Betriebssystem des Nothing Phone 1
Nothing liefert das Phone 1 mit einem Betriebssystem auf Basis von Android 12 aus. Wegen einer eigenen Optik nennt der Hersteller das System Nothing OS, obwohl es sich weitgehend um ein Original-Android handelt. Der Hersteller behelligt die Käuferinnen und Käufer auch nicht mit unnützer Bloatware, sondern liefert nur die Standard-Apps von Google mit aus. Das Phone 1 wird drei Jahre lang mit neuen Android-Versionen versorgt und vier Jahre lang mit Sicherheitsupdates.

Der Prozessor des Nothing Phone 1
Beim Hauptprozessor setzt Nothing auf den Mittelklasse-Chipsatz Snapdragon 778+ mit 5G-Mobilfunk.
Der Akku des Nothing Phone 1
Der Akku mit einer Kapazität von 4500 Milliamperestunden (mAh) bietet gute Laufzeiten. Beim Standard-Test (Abspielen eines Youtube-Videos mit 200 Nits Bildschirmhelligkeit) machte das Phone 1 erst nach knapp 21 Stunden schlapp. Das Gerät unterstützt kabelgebundenes Schnellladen mit 33 Watt.
Damit kann man den Akku in 70 Minuten komplett aufladen. Nothing legt kein Netzteil in die Schachtel. Die besten Werte erzielt man mit einem Ladegerät, das mit dem Standard Quick Charge 4.0 kompatibel ist. Das Phone 1 unterstützt außerdem drahtloses Laden mit bis zu 15 Watt und kann Kopfhörer drahtlos mit 5 Watt Strom versorgen („reverse charging“).
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Das Bild des Nothing Phone 1
Das Phone 1 erinnert mit seinem kantigen Aluminium-Rahmen stark an die aktuellen iPhone-Modelle von Apple. Es verfügt über einen 6,55-Zoll-OLED-Bildschirm mit HD-Auflösung (1080p). Außergewöhnlich gut für ein Mittelklasse-Smartphone ist die adaptive Bildwiederholfrequenz von bis zu 120 Hertz (Hz).

Die Kamera des Nothing Phone 1
Für die Kameras kann man trotz des gegenwärtigen Hypes von Nothing keine Bestnoten verteilen. Es kommen zwei Objektive zum Einsatz: ein Weitwinkel und ein Ultraweitwinkel, die jeweils 50 Megapixel bieten.
Insbesondere die Bilder mit der Ultraweitwinkel-Kamera haben keine Top-Qualität. Es fehlt an Kontrast und Schärfe. Die Optik beherrscht auch kein 4K-Video. Deutlich mehr überzeugt die Hauptkamera mit einem Sony-IMX766-Sensor. Hier geraten die Bilder detailreich und schön scharf, zumindest solange genügend Umgebungslicht vorhanden ist. Bei schlechten Lichtverhältnissen tritt aber ein Farbrauschen auf. Noch schwächer fällt die Qualität aus, wenn der Zoom zum Einsatz kommt.
Das Fazit zum Nothing Phone 1
Wer nach einem Mittelklasse-Smartphone sucht, das aus der Masse heraussticht, ist bei Nothing an der richtigen Adresse. Man bekommt nicht nur ein modisches Statussymbol, sondern ein solides Gerät, das alle Aufgaben des Alltags gut bewältigen kann. Leider ist das Gerät nicht wasserdicht. Dafür überzeugt das Phone 1 bei der Ausdauer. Man muss sich allerdings im Klaren darüber sein, dass beim modischen Phone 1 im Vergleich zu anderen Mittelklasse-Handys ein Preisaufschlag von rund 100 Euro fällig wird. Die Glyphen haben ihren Preis.