Dacia Jogger Hybrid 140: Was taugt der erste Hybrid aus dem Hause Dacia?
Der Dacia Jogger aus dem Hause Renault gehört zur selten gewordenen Spezies Van, wie es sich gehört sehr geräumig und wie bei Dacia gewohnt auch preiswert.

Ein Blick auf die Parkplätze beweist es: Wir sind inzwischen ein SUV-Land. Die klobigen Karren haben Vans fast vom Markt gefegt, zwacken auch Kombis immer mehr Marktanteile ab. Aber wie einst die Gallier leisten auch die Franzosen Widerstand gegen die schiere Übermacht. Der Dacia Jogger aus dem Hause Renault gehört zur selten gewordenen Spezies Van, wie es sich gehört sehr geräumig und wie bei Dacia gewohnt auch preiswert. Erstmals gibt es ihn nun auch als sparsame Hybrid-Variante. Wir sind den Dacia Jogger Hybrid 140 gefahren.
Der Jogger ersetzt bei Dacia den Logan MCV und den Lodgy
Wie aussieht: Praktisch wie ein Van. Auch wenn Dacia das Wort Van anscheinend unsexy findet und lieber von robuster Offroad-Optik schwärmt. Aber ein paar ausgestellte Radhäuser sowie eine unten umlaufende schwarze Plastikverkleidung machen aus einem Auto noch keinen SUV. Robust stimmt aber. Der Jogger ersetzt bei Dacia den Logan MCV und den Lodgy. Die gestreckte Form des 4,55 Meter langen Wagens, die eher an einen Kombi erinnert, signalisiert vor allem eines: Dieses Auto bietet viel Platz.
Lesen Sie auch: Jetzt soll auch noch der Doppelgänger des Palastes der Republik abgerissen werden>>
Was reinpasst: Das Aussehen passt zur Funktionalität. Wobei man sich entscheiden muss: zwischen viel Platz für Gepäck oder viel Platz für Passagiere. Setzt man eine zusätzliche Sitzreihe in den Gepäckraum, wird aus dem Jogger ein Siebensitzer. Nachteil: In die hintere Sitzreihe passen nur kleine Kinder – und der Gepäckraum schrumpft auf magere 160 Liter. Ganz anders beim Fünfsitzer: Dann entwickelt der Dacia fast schon Transporter-Qualitäten. Bis zu 708 Liter Gepäck können verstaut werden. Wird die Rückbank komplett umgelegt und senkrecht gegen die Vordersitzlehnen gestellt, weitet sich das Ladevolumen auf 1819 Liter. Ladelänge: bis zu zwei Meter. Sehr gut: Die Antriebsbatterie knapst keinen Platz ab.

Wie der Hybridantrieb funktioniert: Dacias erstes echtes Hybridsystem stammt aus dem Renault Clio E-Tech. Zusätzlich zum 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner (94 PS) verrichten zwei Elektromotoren ihre Arbeit, die dafür notwendige Batterie verschwindet im Reserveradfach unter dem Kofferraumboden. Die beiden Elektromotoren teilen sich die Arbeit. Der kleinere E-Motor (20 PS) dient als Startergenerator und sorgt für die ruckelfreie Verbindung zum Verbrenner, der größere (49 PS) ist ins Getriebe integriert. Seine Aufgabe: Antrieb, Beschleunigung und der Wechsel der Wechsel der Fahrstufen. Zusammen leisten die drei Motoren 141 PS. Das kupplungslose Multi-Mode-Automatikgetriebe wechselt zwischen zwei Fahrstufen für den elektrischen Antrieb und vier für den Verbrenner-Modus.
Beim Dacia Jogger Hybrid 140 beginnen die Preise bei 23.800 Euro
Wie man Energie spart und Reichweite gewinnt: Rein elektrisch sind maximal vier Kilometer möglich, aber im B-Modus der Automatik sorgt die starke Rekuperation dafür, dass bei Stadtfahrten rund 80 Prozent der Strecke elektrisch zurückgelegt werden können. Beim Ein-Pedal-Fahren bremst man in den meisten Fällen nicht mit dem Bremspedal, sondern indem man den Fuß vom Gaspedal nimmt. Bei der sogenannten Rekuperationsverzögerung wird Strom erzeugt, der in die Batterie eingespeist wird. Ansonsten wird der Akku beim Fahren durch den Verbrenner aufgeladen.
Wie er sich fährt: Beim Start flüsterleise. Kein Wunder, dafür ist ja auch der E-Motor zuständig. Rein elektrisch kann der Van bis zu 70 km/h schnell sein, die Höchstgeschwindigkeit des 1,4 Tonnen schweren Dacia Jogger Hybrid 140 liegt bei 167 km/h. Tritt man energischer aufs Gaspedal, übernimmt hörbar der Verbrennermotor die Regie. Die Kraft des Autos reicht aus, um im Alltag zu bestehen. Von 0 auf 100 km/h beschleunigt er im 9,8 Sekunden – 1,4 Sekunden schneller als der 110 PS starke Jogger ohne Hybridpower. Fahrbahnunebenheiten nimmt der weich gefederte Van etwas ruppig, die Lenkung reagiert etwas träge. Auf 100 Kilometer schluckt der Jogger Hybrid 4,8 Liter Super.
Lesen Sie auch: 49-Euro-Ticket ab Montag zu kaufen: Mit diesem Trick bekommen Sie es für 34,30 Euro – und DAS ist der kleine Haken!>>
Wie man drinsitzt: Zum Glück nicht mehr so weich wie in den Dacia-Sesseln der ersten Stunde. Ein wenig mehr Seitenhalt würde das Fahren auf langen Strecken aber angenehmer machen. Ansonsten sieht der Fahrer im Jogger das, was man von Dacia gewohnt ist – viel Hartplastik, ein paar Stoffapplikationen. Auf dem Armaturenbrett, den Türverkleidungen. Das Cockpit mit dem Tachometer ist digital, der 8-Zoll-Touchscreen zum Steuern des Infotainmentsystems ist beim Hybrid 140 im Gegensatz zum Jogger-Einstiegsmodell inklusive.
Was er kostet: Der Einstiegspreis für den fünfsitzigen Dacia Jogger, für den TCe 100 ECO-G mit 101 PS, liegt bei 16.800 Euro. Beim Dacia Jogger Hybrid 140 beginnen die Preise bei 23.800 Euro. Für den Siebensitzer verlangt Dacia jeweils 1000 Euro mehr. Beim Hybrid 140 sind das 7-Zoll-Tachodisplay, die elektrische Parkbremse, die akustische Einparkhilfe hinten, Berganfahrhilfe, Tempopilot, ESP und Klimaanlage inklusive. Das Sicherheitspaket (Einparkhilfe vorne. Rückfahrkamera, Toter-Winkel-Warner) kostet 450 Euro.