Auslandseinsatz für die Top-Mediziner des ukb Marzahn. Die Tour de France ruft und das Unfallkrankenhaus fährt mit. Seit drei Jahren betreuen Ärzte des Zentrums für Sporttraumatologie, Arthroskopische Chirurgie und Sportmedizin in der Berliner Top-Klinik die Top-Stars des belgischen Teams Intermaché-Wanty. Jetzt sind die Berliner Sportärzte Gerald Ackerl und Benedikt Schäfer beim wichtigsten Radrennen der Welt im Einsatz und schreiben exklusiv im KURIER ihr Tour-Tagebuch.
Das Zeitfahren ist für das Team hinter den Fahrern eine ganz andere Herausforderung als der normale Ablauf bei der Tour de France. Für einen Tag sind die Stars auf sich allein gestellt. Ihr Kampf gegen die Uhr wird auch für Soigneure, Mechaniker, Ärzte und Helfer zum ganz speziellen Einsatz.
Gemeinsame Abläufe für alle Fahrer sind nahezu ausgeschlossen. Die Platzierung im Gesamtklassement bestimmt die Startzeit. Meistens braucht es deshalb ein auf jeden einzelnen Fahrer abgestimmtes Programm.

Zeitfahren wird penibel vorbereitet
Im Vorfeld wurde das Zeitfahren sehr genau vorbereitet. Für jeden Profi gibt es ein individuelles Timing für das Equipment. Das Einfahren auf der Rolle ist genau abgestimmt. Ebenso die Ernährung für den Tag.
Nahezu unfassbar ist die technische Vorbereitung. Über Stunden wurde im Windkanal getestet, um die optimale Sitzposition zu finden. Das muss der Mechaniker beim Vorbereiten des Rades umsetzen. Gleiches gilt für den Luftdruck der Reifen. Vorder- und Hinterrad werden unterschiedlich stark aufgepumpt. Und das ist natürlich von Fahrer zu Fahrer wieder unterschiedlich.

Wichtige Informationen aus dem Begleitfahrzeug
Dazu kommt dann die Betreuung auf der Strecke. Jeder Fahrer wird auf seiner Runde von einem Sportdirektor und einem Mechaniker im Auto begleitet. Sie informieren über Funk über den Streckenverlauf, welche Kurven kommen, wie die Straßenverhältnisse sind und motivieren.
Auch wenn es Einzel-Zeitfahren heißt, fürs Team sind das acht verschiedene Rennen an einen Tag. Für jedes Mitglied des Teams eines. Kein Wunder, dass am Ende des Tages nicht nur die Fahrer völlig geschafft im Ziel sind.