Boris Becker und John McEnroe kennen und schätzen sich seit mehr als 30 Jahren. Der Amerikaner will Becker während Wimbledon im Gefängnis besuchen.
Boris Becker und John McEnroe kennen und schätzen sich seit mehr als 30 Jahren. Der Amerikaner will Becker während Wimbledon im Gefängnis besuchen. imago

London ist sein Zuhause, Wimbledon sein Wohnzimmer. Umso mehr wird es Boris Becker schmerzen, dass er dieses Jahr den Rasen-Klassiker, dort, wo sein Stern 1985 aufging, aufgrund einer Gefängnisstrafe verpasst. Doch nicht nur die Tennis-Ikone und seine Familie leiden. Wimbledon hinter Gittern: Boris Beckers Haftstrafe bricht Ex-Kollege John McEnroe das Herz.

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Wenige Begriffe sind seit 37 Jahren so miteinander verwoben wie Becker und Wimbledon: dreimal als Spieler triumphiert, Novak Djokovic als Coach zum Titel geführt, langjähriger Tennis-Erklärer als TV-Experte bei der BBC. Kurzum: Wimbledon ohne Becker ist für viele schlichtweg unvorstellbar.

Das gilt auch für die Veranstalter des Tennis-Turniers. Zum 100-jährigen Jubiläum des Umzugs an die legendäre Church Road werden digitale Kunstwerke mit ikonischen Aufnahmen aus der Turniergeschichte verlost. Mit dabei: Die „german brilliance“, die „deutsche Brillanz“, wie das Foto von Boris „Bobbele“ Becker und seinem sensationellen Titelgewinn aus dem Jahr 1985 im Alter von 17 Jahren überschrieben ist.

John McEnroe will Boris Becker im Gefängnis besuchen

Boris Becker wurde 1985 und mit nur 17 Jahren ein Weltstar, nachdem er Wimbledon gewann.
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Boris Becker wurde 1985 und mit nur 17 Jahren ein Weltstar, nachdem er Wimbledon gewann.

Während es am Montag in Wimbledon losgeht, heißt es für Becker dieses Jahr: Huntercombe-Gefängnis statt sportliches Wohnzimmer. 70 Kilometer westlich des Londoner Stadtteils sitzt Becker in Nuffield seine Haftstrafe wegen Insolvenzvergehen ab und wird von Wegbegleitern am Ort seiner größten Triumphe schmerzlich vermisst. Sein ehemaliger Davis-Cup-Teamkollege Patrik Kühnen: „Boris fehlt natürlich, wenn Wimbledon stattfindet und er nicht dabei ist.“

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In seiner Wahl-Heimat wird Becker bereits seit 2002 während der Wimbledon-Wochen als TV-Experte gefeiert. Ob Becker nach seiner Freilassung aber wirklich auf den Bildschirm zurückkehren wird, lässt der TV-Sender offen. Eine BBC-Sprecherin: „Boris wird kein Teil der diesjährigen Übertragung sein, und es ist noch keine Entscheidung über die Zukunft getroffen worden.“

Boris Becker guckt im Gefängnis Tennis

Boris Becker coachte Novak Djokovic, verhalf dem Serben, die Nummer eins der Tennis-Welt zu werden.
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Boris Becker coachte Novak Djokovic, verhalf dem Serben, die Nummer eins der Tennis-Welt zu werden.

Der öffentlichen Unterstützung seiner Ex-Kollegen darf sich Becker aber weiter sicher sein. „Boris ist ein Freund von mir, das ist einfach entsetzlich“, sagt der dreimalige Wimbledon-Sieger John McEnroe. „Er hat mir immer gesagt, dass es okay sein wird, dass es unter Kontrolle ist. Das ist Boris, er war ein sehr selbstbewusster Spieler auf dem Platz. Aber manchmal bist du nicht notwendigerweise ein großartiger Investor.“

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Wie Becker ist der Amerikaner McEnroe in Wimbledon seit langem für die BBC im Einsatz und kündigte einen möglichen Besuch bei seinem früheren Widersacher an. „Ich will ihn sehen, falls ich das kann, falls er Menschen sehen will oder kann.“

Haft auf Bewährung: Boris Becker verpasst auch 2023 Wimbledon

Dass Becker aus dem Gefängnis zumindest seinen Sport weiterverfolgt, darf als sicher gelten. Zuletzt berichtete Alexander Zverevs Bruder Mischa über Genesungswünsche für den bei den French Open schwer verletzten deutschen Tennisstar.

Bis Becker selbst wieder im Rampenlicht steht, wird es aber noch dauern. Auch eine vorzeitige Aussetzung der Haft auf Bewährung nach 15 Monaten käme für einen Besuch von Wimbledon 2023 zu spät.

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