Deutschlands Lena Oberdorf im EM-Finale (1:2 n.V.) gegen die Engländerin Ellen White. Knapp 18 Millionen Fans schauten das Endspiel im Sommer im TV. Die WM in vier Monaten will bisher kein Sender übertragen. 
Deutschlands Lena Oberdorf im EM-Finale (1:2 n.V.) gegen die Engländerin Ellen White. Knapp 18 Millionen Fans schauten das Endspiel im Sommer im TV. Die WM in vier Monaten will bisher kein Sender übertragen.  imago images/Eibner

Die Frauenfußball-EM im Sommer 2022 war ein voller Erfolg. Die DFB-Mädels wurden Vize-Europameister, für die ARD war es 2022 mit 17,952 Millionen Zuschauern die meistgesehene Sendung des Jahres und die Fans jubelten sowieso. Doch jetzt gibt es für die Anhänger ein echtes Horrorszenario: In vier Monaten geht die WM der Frauen in Australien und Neuseeland los, aber kein Fernsehsender überträgt bisher das Turnier in Deutschland. Wie bitte? Was? Ja, der Poker um die TV-Übertragungsrechte der WM mit der Fifa droht zu scheitern.

Frauenfußball boomt. Das haben jetzt auch die Herren vom Weltverband mitbekommen und sie wollen mal wieder ein ganz fettes Geschäft daraus machen und verlangen plötzlich viele Millionen Euros von den TV-Sendern. Und die machen bei der Preistreiberei nicht mit. Nicht nur in Deutschland, auch in England, Spanien und Italien.

Fifa will zu viele Millionen Euros kassieren

Was besonders fatal ist: Die Fifa hatte viel zu spät eine Ausschreibung für die TV-Rechte für Deutschland gemacht, nämlich erst Mitte Januar 2023. Ein Poker mit Überrumpelungstaktik. Innerhalb von einem Monat sollten die TV-Sender zugreifen. Doch die Frist dafür ist vor sechs Wochen abgelaufen. Jetzt wurde sie noch mal verlängert, weil keiner zugriff. Bisher sieht es eher nach einem Scheitern aus, obwohl ARD und ZDF sehr an einer Übertragung interessiert sind.

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Offiziell will sich keiner der beiden Fernsehanstalten über den Millionen-Poker äußern. Was die Fifa wohl nicht ganz bedacht hat: das Turnier findet auf der anderen Seite des Globus statt. Die WM-Spiele werden durch die Zeitverschiebung erst am frühen Morgen in Europa ausgestrahlt und die TV-Sender rechnen mit viel geringeren Einschaltquoten als bei der EM. Deswegen ist die Übertragung für freie Privatsender und das Pay-TV sowieso schon nicht attraktiv genug.   

Deutschlands Frauen spielen in der Vorrunde (WM-Start ist am 20. Juli) gegen Marokko, Kolumbien und Südkorea. Schauen die Fans jetzt in die Röhre? 

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