Frust herrschte bei Mick Schumacher (23). Sein Haas-Team wählte im Regen in Japan die falsche Strategie, brachte den Deutschen um wichtige WM-Punkte.
Frust herrschte bei Mick Schumacher (23). Sein Haas-Team wählte im Regen in Japan die falsche Strategie, brachte den Deutschen um wichtige WM-Punkte. IMAGO/Motorsport Images

Haas-Teamchef Günther Steiner reibt Mick Schumacher gern dessen Fehler unter die Nase. Vor allem wütet der Italiener, wenn der Sohn von Formel-1-Legende Michael Schumacher durch Fahrfehler Schäden in Millionenhöhe beim notorisch klammen US-Rennstall verursacht. Im Regenchaos von Japan war es nun aber mal andersherum: Mick bugsierte seinen Boliden sicher und vor allem schnell über die Stecke in Suzuka, lag auf Punkte-Kurs, bis sein Team bei der Strategie patzte. Dennoch scheint Schumacher Grund zur Freude zu haben: Keine WM-Zähler für Mick, aber ein neuer Vertrag?

Zuletzt waren die Chancen von Mick Schumacher, auch im kommenden Jahr in der Formel 1 dabei zu sein, weiter gesunken. 18 von 20 Cockpits sind inzwischen für die kommenden Saison vergeben. Nur noch Williams und sein derzeitiges Haas-Team haben noch je einen Platz frei.

Doch statt endlich Nägel mit Köpfen zu machen, heizte Micks Boss Steiner sogar die Gerüchteküche weiter an, indem er Fahrer wie Daniel Ricciardo und Nico Hülkenberg für ein Haas-Cockpit ins Spiel brachte und die Chancen für Mick lediglich auf „50:50“ bezifferte.

Verrückt: Haas-Teamchef Günther Steiner lobt Mick Schumacher

Mick Schumacher lag im Regenrennen von Japan vor Haas-Teamkollege Kevin Magnussen, bis seinem Team ein folgenschwerer Strategie-Fehler unterlief.
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Mick Schumacher lag im Regenrennen von Japan vor Haas-Teamkollege Kevin Magnussen, bis seinem Team ein folgenschwerer Strategie-Fehler unterlief.

Doch in Japan ist Steiner plötzlich ganz versöhnlich unterwegs. Zumindest klingen seine jüngste Aussagen, was die Zukunft von Mick Schumacher in der Königsklasse des Motorsport betrifft, ganz anders.

Zwar gab es für Micks Trainingscrash aufgrund von Aquaplaning erneut einen Rüffel, insgesamt lobte Steiner aber Schumachers Formel-1-Fortschritte: „Er hat seine WM-Punkte nicht mit Glück geholt, sondern durch Leistung. Das habe ich immer gesagt. Die Punkte sind das Resultat einer Entwicklung.“

Hört man bei Steiner ganz genau hin, sind die Chancen des 23-Jährigen auf einen neuen Vertag bei Haas definitiv gestiegen. „Wenn man jemanden haben kann, mit dem man schon zwei Jahre zusammengearbeitet hat, ist das immer besser, als jemand Neues zu holen. Man braucht dann keine Eingewöhnungszeit“, erklärte Steiner nun und schlägt damit einen deutlich anderen Ton als zuletzt an.

Formel 1: Mick Schumacher bekommt neuen Haas-Vertrag

Denn Komplimente verteilt der Südtiroler nur sehr selten. Von Schumacher forderte er für das Rennen in Japan: „Punkte holen und nicht crashen.“ Und Mick war drauf und dran genau das zu tun, bis sein Team eine katastrophale Entscheidung traf.

Das US-Team ließ Mick trotz schnell abtrocknender Strecke weiter auf Regenreifen fahren, statt ihn in die Box zu holen und dort Intermediate-Reifen aufzuziehen – was alle anderen Teams und auch Haas machten, allerdings nur bei Micks Teamkollegen Kevin Magnussen (der Däne hat übrigens seinen Haas-Vertrag für die kommende Saison sicher).

Mick war nach dem Rennen, bei dem Weltmeister Max Verstappen seinen Titel kurios verteidigte, sichtlich bedient, gab sich aber trotz der großen Enttäuschung und der schwachen Haas-Taktik diplomatisch: „Es war nicht grandios. Punkte wären auf jeden Fall möglich gewesen.“

Audi will Sauber und Mick Schumacher

Der Grund für Schumachers Zurückhaltung: Es halten sich im Fahrerlager hartnäckig Gerüchte, wonach sich Schumacher und Haas auf einen neuen Vertrag geeinigt hätten. Nur noch letzte Details sollen zu klären sein, sodass beim nächsten Rennen in den USA in Austin, also beim Heimrennen des US-Teams, Rennstallbesitzer Gene Haas persönlich die Schumacher-Verlängerung verkünden wird.

Dabei soll es sich erneut lediglich um einen Einjahresvertrag handeln – was anders als in den Jahren zuvor nun auch in Micks Interesse sein soll. Der Grund: Audi. Die Ingolstädter steigen 2026 in die Formel 1 ein und verhandeln derzeit mit dem Schweizer Sauber-Team über eine Partnerschaft. Klappt der Deal, will Audi auch seinen Wunschfahrer ans Steuer lassen: und der heißt Mick Schumacher.

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