Volle Kritiker-Breitseite gegen Vettel
Von Ralf Schumacher über Gerhard Berger bis hin zu Ex-Rennserien-Guru Bernie Ecclestone - alle heizen dem zu Aston Martin gewechselten Viermal-Weltmeister kräftig ein. Sogar über seinen Rücktritt wird schon spekuliert.

Neue Saison, alte Leier! Sebastian Vettel (33) wechselte von Ferrari zu Aston Martin und landete in einer Sackgasse. Nach seinem Pannen-Debüt für das Bond-Auto-Team kassierte der bei Scuderia entzauberte Ex-Weltmeister vernichtende Kritik und nun werden ihm sogar Rücktrittsgedanken nachgesagt. „Seit 2018 in mentaler Falle: Böse Kritik-Welle rollt – schmeißt Vettel bald hin?“, fragt der Schweizer „Blick“.
Die Zeitung führt viele Vettel-Kritiker ins Feld, die den abgestürzten Überflieger seit seinem WM-entscheidenden Crash in Hockenheim 2018 in einer Abwärtsspirale dem Karriereende entgegen taumeln sehen.
Schumi II: Immer gleiche Fehler
Angefangen bei Ralf Schumacher (45), 2001 und 2002 WM-Vierter im Williams. Der heutige TV-Experte sieht Vettels Bahrain-Auffahrunfall mit Esteban Ocon (24) als exemplarisch für eine Reihe von dummen Crashs: „Warum macht er die gleichen dummen Fehler immer wieder? Sie sind nicht mehr erklärbar.“
DTM-Chef Gerhard Berger (61), der einst bei 210 GP startete udn zweimal WM-Dritter wurde, glaubt die Antwort zu kennen: „Vettel ist einfach nicht frei und entspannt genug. Er versucht Dinge zu beweisen, die in diesem Moment nicht möglich sind, weil das Auto und er nicht in Form sind. Und wir alle wissen, dass Vettel nie gut unter Druck reagiert hat.“
Hülkenberg als Ersatz?
Vettel nicht druck-resistent? Harte Aussage seines einstigen BMW- und Toro-Rosso-Bosses. Und wie zum Beweis tritt auch noch Ferrari-Teamchef Mattia Binotto (51) gegen Vettel nach, indem er dessen Nachfolger Carlos Sainz jr. (26) lobte: „Endlich haben wir zwei Fahrer, auf die wir uns verlassen können.“
Selbst Vettels väterlicher Freund Bernie Ecclestone (90), der ehemalige Chef der PS-Königsklasse, ist über dessen Debüt „einfach enttäuscht“ und ahnt bereits, wer ihn im Falle eines Rücktritts oder Rauswurfs ersetzen könnte: „Mercedes und Aston Martin haben ja Nico Hülkenberg als Ersatzfahrer bekannt gegeben.“
Der Feuerwehrmann der Formel 1 hält sich nach seinen zwei erfolgreichen Einsätzen in der Saison 2020 für die Corona-infizierten Racing-Point-Piloten Sergio Perez (31) und Lance Stroll (22) tatsächlich bereit für einen außerplanmäßigen Wechsel.
Vettel fehlen Kilometer
Vettel selbst will von solchen Spekulationen nichts wissen. Er führt sein Pannen-Debüt auf die fehlende Testzeit mit dem neuen Auto zurück: „Es gibt noch so viele Sachen, die den Rhythmus brechen und es ziemlich schwierig machen, das Auto zu spüren oder das zu spüren, was ich brauche, um schnell zu fahren.“
Trotz seiner Erfahrung bei der Abstimmungsarbeit sieht er sich und seine Rennlady „Honey Ryder“ bei „noch unter der Hälfte“ des Leistungsvermögens.
Dazu trägt auch der durch die beschnittene Unterboden-Aerodynamik fehlende Abtrieb am Heck bei, der die Mercedes-Autos härter traf als die Red Bull und Ferrari. Doch all dies darf für einen Vierfach-Weltmeister wie Vettel kein Alibi sein. Um die Kritiker-Welle zu brechen, muss er sich nun mit aller Kraft in Imola (18. April) aus seiner Abwärtsspirale befreien.