Zwei, die sich prima verstehen: Mick Schumacher und Sebastian Vettel.
Zwei, die sich prima verstehen: Mick Schumacher und Sebastian Vettel. Foto: Imago Images/LAT

Mick Schumacher (22) hatte zuletzt in Le Castellet nicht nur erneut Ärger mit seinem Rüpel-Kollegen Nikita Mazepin (22), sondern auch mit seinem Popo-Meter. Gut, dass Schumis Sohn im knallharten Formel-1-Geschäft jemanden hat, den er freundschaftlich um Rat fragen kann.

Wegen der unbequemen Sitzposition hatte Mick größere Probleme mit seinem unterlegenen Haas-Ferrari, kam in Frankreich mehrfach von der Ideallinie ab und nur dank Boxentaktik an Mazepin vorbei. Bei beiden Fragen konnte vorm GP der Steiermark morgen in Spielberg (15 Uhr) jemand helfen: Sebastian Vettel (33).

Der väterliche Freund gibt Tipps

„Ich wollte mir das mal anschauen. Wo immer ich helfen kann, helfe ich“, sagte Vettel über seine Inspektion des Mick-Sitzes. Er mag seine Rolle des väterlichen Freundes, die er so ausfüllt, wie ihn einst Michael Schumacher (52) seit seinen Anfängen im Kartclub Kerpen-Manheim unterstütze. Vettel sagt über Mick: „Er ist ein großartiger Junge. Er weiß zwar selbst, was er tut, aber manchmal kann ich mit Kleinigkeiten vielleicht etwas unterstützen.“

Vettel ist so technikverliebt und inspiziert so akribisch die Autos seiner Rivalen, dass er im Fahrerlager als „Inspektor Seb“ bekannt ist. Und auch bei Micks Fragen zum ungeliebten Teamkollegen kann er nach seinen Erfahrungen mit Red-Bull-Rivale Mark Webber (44) und Ferrari-Intrigant Charles Leclerc (23) wertvolle Tipps geben. Über seinen teils rüpelhaften Auftritt wie den „Vogel“ gegen Webber nach ihrem Hornochsen-Crash in Istanbul 2010 muss Vettel aber lachen: „Mick sollte nicht auf jeden meiner Ratschläge hören.“

Mazepin-Zoff einfach vergessen

Beides kommt bei Mick gut an, er sagt über seinen Freund: „Er ist eine große Hilfe für mich, auf und abseits der Strecke. Ich bin froh, dass ich mich auf jemanden verlassen kann, der so viel Erfahrung hat.“ Über seine Wut über Mazepins Abdräng-Manöver in Le Castellet will er dagegen nicht mehr groß sprechen, Mick schaut lieber auf die Gegner vor sich in der Startaufstellung: „Es liegt an uns, zu Williams aufzuschließen und nicht den Kontakt zu verlieren.“

Das sollte auf der Berg- und Talbahn in Spielberg Herausforderung genug werden, zumal Mick nicht die besten Erinnerungen an den Kurs hat. „Ich habe mir hier in der Formel 4 mal den Daumen gebrochen, das war mein erster Unfall in einem Einsitzer“, berichtet er über seinen Crash in der Saison 2015.

So etwas möchten er und Vettel logischerweise in Spielberg vermeiden. Der Aston-Martin-Star will zum vierten Mal nacheinander in die Top Ten fahren und hofft dabei auf Hilfe von oben: „Es gibt am Sonntag wohl Regen, das könnte eine nette Abwechslung werden.“

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