Eisbären, Füchse, BR Volleys

Vereinsfrust über Senatsentscheidung

Die Berliner Sportteams reagieren geschlossen mit Unverständnis auf die Bestimmung, Großveranstaltungen bis Ende Oktober aussetzen zu lassen.

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BR-Volleys Manager Kaweh Niroomand ist unzufrieden mit der Bestimmung, Großveranstaltungen bis Ende Oktober aussetzen zu lassen.
BR-Volleys Manager Kaweh Niroomand ist unzufrieden mit der Bestimmung, Großveranstaltungen bis Ende Oktober aussetzen zu lassen.imago-images

Die Basketballer um Alba  hoffen noch aufs Wunder, wollen morgen erneut beraten, ob und wie sie die Saison zu Ende bringen. Im Eishockey, Hand- und Volleyball sind sie schon weiter. Alles abgebrochen, verschoben, abgesagt. Eisbären, Füchse und Volleys versuchen alles, damit der riesigen Corona-Scherbenhaufen sie nicht vollends erdrückt.

Veranstaltungen mit bis zu 5000 Teilnehmern bis 24. Oktober verboten – mit diesem Beschluss grätschte der Senat Berlins Profisport-Klubs abseits des Fußballs brutal weg. Geisterspiele sind für sie ein Zuschussgeschäft und bei ohnehin schon leeren Kassen letztlich tödlich. Bleiben eigentlich nur zwei Szenarien: den Klub abmelden oder nach Überlebens-Möglichkeiten suchen. Für Berlins Macher ist Aufgeben aber kein Thema.

Eisbären-Geschäftsführer Peter John Lee klagt: „Wir waren nicht involviert, versuchen jetzt, den Grund der Entscheidung zu verstehen und damit umzugehen.“ Ex-EHC-Coach Uwe Krupp (jetzt Köln) sagt: „Berlin macht sich die Sache leicht: Bleibt schön zu Hause, wir sprechen in sechs Monaten. Der Entschluss des Senats erscheint mir überhastet.“ Saisonstart nach dem 24. Oktober, erhöhte Spiel-Frequenz, notfalls erneut eine Spielzeit ohne Play-offs – alles denkbar. Gilt das Verbot weiter nur regional und geht es Mitte September wieder los, wäre für die Bären auch ein Beginn ohne Heimpartien ein Thema (wenn die DEL mitmacht). Oder wenigstens einer mit nur ganz wenigen Geisterspielen.

Die sind für Volleys-Macher Kaweh Niroomand tabu: „Da mache ich nicht mit.“ Auch er kritisiert den Senats-Alleingang ohne vorherigen Dialog mit den Klubs, fordert: „Man sollte statt Geisterspielen intelligente Konzepte entwickeln, indem man zum Beispiel bei unseren Spielen maximal 3000 Leute in die Halle lässt.“

Füchse-Manager Bob Hanning geht schon vom verspäteten Saisonstart aus, sorgt sich für diesen Fall aber um die Belastung der Spieler und denkt radikal: „Im Moment löschen wir Feuer mit heißem Fett.“ Er bringt erneut seine Idee von Gruppenturnieren ins Spiel, sattelt mit der Verkürzung der Spielzeit da von 60 auf 45 Minuten („dreimal 15“) aber noch einen drauf.