Ex-Füchse-Trainer Velimir Petkovic will mit seinem russischen Team eine besondere Protestform bei der Handball-WM in Ägypten zeigen. 
Ex-Füchse-Trainer Velimir Petkovic will mit seinem russischen Team eine besondere Protestform bei der Handball-WM in Ägypten zeigen.  Foto:
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Wie heißt es so schön? Es kommt auf die inneren Werte an. Bei der Handball-WM in Ägypten (13.–31. Januar) wird Velimir Petkovic mit seinem Team daher ganz besonders im Mittelpunkt stehen. Der langjährige Füchse-Trainer (2016–2020) und jetzige Chefcoach der russischen Auswahl erweist sich als echter Fuchs und wartet mit einer pfiffigen Idee auf. „Auf jeden Fall werden wir alle, auch ich, obwohl ich kein Russe bin, das Wappen und die Flagge Russlands unter den T-Shirts tragen. Sie können nicht gezeigt werden, aber wir werden sie fühlen“, sagte der 64-Jährige der russischen Zeitung Sport Ekspress.

Die Handballer sind die erste Auswahl Russlands, die nach dem jüngsten CAS-Urteil zu staatlichem Doping ohne Landesflagge, Wappen und Hymne bei einem Sport-Großereignis antreten. Dagegen wollen die Spieler und auch ihr deutscher Auswahltrainer Petkovic nun in Ägypten einen stummen Protest zelebrieren. Könnte für Aufsehen sorgen! 

Es sei jedem seiner Jungs eine große Freude und Ehre, sein Land zu vertreten. Dieses Privileg sei ihnen nun aufgrund der Fehler der Sportbeamten entzogen worden, betonte der Trainerfuchs, der in Berlin einen  ausgezeichneten Ruf genießt.

Petkovic führte Füchse 2018 zum EHF-Pokal

Mit den Cracks des Hauptstadtklubs hatte er 2018 den EHF-Pokal gewonnen. Bei der WM wird die russische Mannschaft unter der Bezeichnung „Russische Handball-Föderation“ antreten und am Donnerstag gegen Weißrussland in das Turnier starten. Außerdem in der Gruppe H: Südkorea und Slowenien.

Mitte Dezember hatte der Internationale Sportgerichtshof eine von der Welt-Anti-Doping-Agentur verhängte Vier-Jahres-Sperre um zwei Jahre verkürzt. Russland darf nicht an den Olympischen Spielen in Tokio in diesem Jahr und bei den Winterspielen 2022 in Peking teilnehmen. Von Doping unbelastete Sportler des Landes können in diesem Zeitraum bei Großereignissen aber als neutrale Athleten antreten. Das heißt wiederum, dass die russische Hymne weder gespielt noch gesungen werden darf. Auch wurde die russische Fahne auf Teamkleidung verboten. Das Flagge hissen vor Spielen natürlich auch.

Nun der ganz besondere Protest des zweifachen Weltmeisters und Olympiasiegers von 2000. Wie sagt der Volksmund doch so schön? Da steckt bestimmt der Fuchs dahinter.