Der frühere Nationalspieler spielt aktuell in Großbritannien.
Der frühere Nationalspieler spielt aktuell in Großbritannien. Foto: imago images/Andy Rowland

Mesut Özil hat im Krieg um Berg-Karabach Partei für Aserbaidschan ergriffen und wird dafür in sozialen Netzwerken kritisiert. „Aserbaidschans Problem ist unser Problem, seine Freude ist unsere Freude“ und „Eine Nation, zwei Staaten“ schrieb der frühere deutsche Nationalspieler auf Türkisch auf Twitter.

Dem Zitat, das dem türkischen Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk zugeschrieben wird, folgt eine Erklärung auf Englisch. „Mir ist es wichtig, dass jeder auf der Welt um die Tatsache weiß, dass die Bergkarabach-Region international rechtlich als Teil Aserbaidschans anerkannt, aber aktuell widerrechtlich besetzt ist“, schreibt der 31-jährige Spieler des Arsenal FC.

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Özil verweist auf eine Erklärung der UN aus dem Jahr 2008, in der Armenien aufgefordert worden sei, seine Truppen aus der Region abzuziehen. „Ich dränge darauf, dass diese Entscheidung (...) von allen anerkannt wird“, schreibt er. Özil beschließt seine Stellungnahme mit einem Aufruf zum Frieden und zu einer Zukunft „ohne Gewalt“. Jeder Tote, egal auf welcher Seite, sei „ein Verlust für alle“.

Der Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan um die Region im Kaukasus war in den vergangenen Wochen wieder aufgebrochen. Seit Ende September kam es zu den blutigsten Kämpfen seit den 1990er-Jahren, unter den Opfern sind auch Zivilisten. Die Türkei steht dabei an der Seite Aserbaidschans und soll das Land unter anderem mit der Entsendung von Söldnern unterstützen. Manche Beobachter sprechen von einem Angriffskrieg seitens Aserbaidschan.

Zahlreiche User widersprachen Özil auf Twitter und warfen dem Fußballer einseitige Parteinahme für die Interventionspolitik des türkischen Staatschefs Erdogan vor.