Mick Schumacher steigt nach dem Unfall gefrustet aus seinem Haas-Boliden aus. Die Vorderachse war total verbogen.
Mick Schumacher steigt nach dem Unfall gefrustet aus seinem Haas-Boliden aus. Die Vorderachse war total verbogen. imago images

Eigentlich fährt er wie sein großer Papa Michael gerne bei Regen auf der Piste. Mick Schumacher hatte sogar auf das Nass beim Großen Preis von Japan in Suzuka gehofft. Doch ausgerechnet jetzt bei seinen anstehenden Vertragsverhandlungen mit Formel-1-Rennstall Haas wurde ihm Regen zum Verhängnis.

Aquaplaning, in der Kurve ins Kiesbett gerutscht und dann in die Leitplanke gekracht. Auto kaputt, kein zweites Training am Freitag! „Das ist wie auf der Autobahn. Beim Aquaplaning kann man nichts mehr machen. Man wird zum Passagier“, sagte Mick Schumacher nach seinem Unfall. Fatal, die Vorderchassis komplett kaputt, Vorderachse verbogen. Jetzt müssen die Mechaniker des Haas-Stalls Sonderschichten einlegen, damit Schumacher junior wenigstens beim Rennen noch dabei ist.  

Haas-Boss Steiner: „An dem Crash ist nichts Gutes“

Ein Unfall zur Unzeit, noch immer muss sich der 23-Jährige schließlich für einen neuen Vertrag empfehlen. Und Teamchef Günther Steiner fordert dafür stets: Gute Ergebnisse und keine teuren Crashs. Nach dem Training gab er sich nun gewohnt schroff, „an diesem Crash ist nichts Gutes“, sagte der Südtiroler. Und natürlich sei da Wasser auf der Strecke, „es ist ein schwieriger Job“.

Eigentlich scheint Suzuka ein guter Ort für Schumacher, obwohl er hier noch nie gefahren ist. Besonders im Nassen wirkt der Haas auf der alten Rennstrecke nämlich konkurrenzfähig, ein großes Ergebnis scheint möglich. Das ist nicht selbstverständlich, seit sechs Rennen schon wartet das kleine US-Team auf WM-Punkte.

Der Unfall geschah nun am Ende der ersten Trainings, bereits auf dem Weg zurück in die Box, und er wirkt aus zwei Gründen sehr problematisch. Schumacher konnte zur zweiten Session nicht antreten, weil an seinem Auto das Chassis gewechselt werden musste. Er verpasste 90 Minuten Trainingszeit auf einem ihm recht fremden Kurs. Die Vorbereitung auf das so wichtige Rennen am Sonntag (7.00 Uhr MEZ, Sky) ist damit beeinträchtigt.

Zudem kosten die Schäden an Frontflügel, Nase, Aufhängung und Unterboden mal wieder Geld, welches dem Haas-Team nur sehr begrenzt zur Verfügung steht. Das Chassis allerdings ist wohl zu retten. Der Austausch am Freitag war eher eine Vorsichtsmaßnahme, um nicht mit versteckten kleineren Schäden ins Wochenende zu gehen.

Mick Schumacher verspricht Punkte am Sonntag

Auf die Vertragssituation, so Teamchef Steiner, werde der Unfall aber keine Auswirkungen haben: „Das hat mit der Sache wenig zu tun.“ Und auch Schumacher zeigte sich nicht alarmiert. „Ich würde mich wundern, wenn das meine Chancen auf den Vertrag beeinträchtigt“, sagte er: „Die Leistung ist da, am Sonntag sind Punkte bestimmt drin.“

Tatsächlich war Schumacher im ersten Training gut unterwegs, lag mit seiner Zeit auf Rang sieben und hätte mit weniger Stau auf der Strecke wohl noch weiter oben stehen können. Die Zeiten allerdings waren noch von sehr begrenzter Aussagekraft. So fand sich etwa Weltmeister Max Verstappen, der am Sonntag vorzeitig seinen zweiten Titel holen kann, nicht unter den Besten der Zeitenliste wieder.

Im Qualifying am Sonnabend soll es nun trocken sein, am Sonntag könnte es wieder regnen. Und Schumacher hofft darauf weiterhin. „Es sieht gut aus“, sagte er, „wahrscheinlich muss ich nicht mal einen Regentanz aufführen.“

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