Auslandseinsatz für die Top-Mediziner des ukb Marzahn. Die Tour de France ruft und das Unfallkrankenhaus fährt mit. Seit drei Jahren betreuen Ärzte des Zentrums für Sporttraumatologie, Arthroskopische Chirurgie und Sportmedizin in der Berliner Top-Klinik die Top-Stars des belgischen Teams Intermaché-Wanty. Jetzt sind die Berliner Sportärzte Gerald Ackerl und Benedikt Schäfer beim wichtigsten Radrennen der Welt im Einsatz. und schreiben exklusiv im KURIER ihr Tour-Tagebuch.
Die Tour hat sich eingerollt. Die Peleton-Stars haben ihren Rhythmus gefunden. Größte Herausforderung dabei ist der gesamte Prozess der Erholung nach dem Rennen, damit die Fahrer auch morgen noch kraftvoll in die Pedale treten können.
Regeneration ist das Zauberwort. Da zählt jede Sekunde. Der Tank ist nach der Etappe leer, muss bis zur nächste aber wieder voll aufgefüllt sein. Da bleibt wirklich nicht viel Zeit.
Schon nach der Einfahrt ins Ziel bekommen die Fahrer ganz spezielle Getränke, um den Erholungsprozess anzuschieben. Auf direktem Weg geht es dann zum Teambus. Denn hier hat das nächste Rennen schon begonnen: So schnell es irgend geht ins Mannschaftshotel kommen.
Tour-Fahrer Jonas Rutsch schwört auf die Wärme-Kälte-Hose

Bis zu drei Stunden kann die Fahrt vom Zielort ins Hotel schon mal dauern. Diese Zeit muss intensiv genutzt werden. Eine ganz tolle Erfindung ist das Medizingerät für Kälte- und Kompressionstherapie. Unmittelbar nach einer Etappe werden die Fahrer im Bus in die Hose gesteckt, damit schnellstmöglich über das Gerät die Regeneration des Muskelgewebes beginnen kann.
Das ist die erste physische Maßnahme nach dem anstrengenden Ritt. Parallel erfolgen im Teambus die ersten medizinischen Kontrollen. Sind alle Parameter im vertretbaren Bereich? Muss man in Sachen Infektionen vorgebeugt werden. Sind irgendwelche Wunden zu versorgen? Das sind die wichtigen Fragen, die abgeklärt werden müssen.
Im Hotel dreht sich neben dem Essen dann nahezu alles um die Muskeln. Masseure und Osteopathen nutzen jede Minute, um die lädierten Körper zu pflegen. Schließlich soll sie morgen wieder so funktionieren, als hätte es kein Gestern oder Heute gegeben.