Titelkampf in der Formel 1: Max Verstappen legt im Qualifying gegen Lewis Hamilton vor – und zündet auch verbal den Turbo
Beim Grand Prix von Abu Dhabi wird die spannendste Formel1-Saison seit Jahren entschieden. Max Verstappen hat die Nase vorn.

Vorhang auf zum Showdown in der Wüste! Am Sonntag sehen wir das spannendste Formel-1-Finale der letzten zehn Jahre. WM-Spitzenreiter Max Verstappen (24) raste am Sonnabend auf die Pole-Position des Großen Preis von Abu Dhabi. Aber der punktgleiche Weltmeister Lewis Hamilton (36) startet direkt neben ihm auf Platz zwei und wird dem Red-Bull-Heißsporn mit seinem Mercedes-Raketenmotor schon beim Start ordentlich einheizen und den Titel noch entreißen wollen.
GP von Abu Dhabi: Wir die WM per Crash entschieden?
Auf zur nächsten Wüstenschlacht! Nach ihrem Gift-und-Galle Rennen mit Verstappens Brems-Test gegen Hamilton in Saudi-Arabien reden alle nur darüber, ob und wann die WM-Rivalen crashen.
Die Ausgangslage ist klar: Fährt Hamilton vor Verstappen ins Ziel, entthront er mit acht Titeln Michael Schumacher (52). Andersrum oder wenn beide nicht in die Punkte kommen, ist Verstappen erster holländischer Formel-1-Weltmeister.

„Es ist ein großartiges Gefühl. Wir haben das Auto noch mal fürs Qualifying verbessern können“, jubelte Verstappen. „Ich freue mich aufs Rennen, denn das ist das Allerwichtigste. Wichtig wird es sein, einen guten Start zu haben und ein fehlerfreies Rennen zu fahren. Ich gehe da ganz entspannt ran und gebe mein bestes.“
Hamilton haderte: „Ich habe ein wenig Zeit verloren. Aber Max hat eine Wahnsinnsrunde rausgehauen. Damit konnten wir nicht mithalten. Da hatte ich keine Antwort drauf.“ Doch der Brite startet heute auf den länger haltenden Medium-Reifen und hofft Verstappen per Boxentaktik noch überholen zu können: „Wir haben ein gutes Auto auf diesen Reifen und ich hoffe auf ein gutes Rennen.“
Max Verstappen startete den Psychokrieg gegen Lewis Hamilton
Um sich den Titel auch wirklich zu sichern, zündete „Mad Max“ auch im Psychokrieg gegen Hamilton die finale Rakete. „Ich habe auf jeden Fall keine Angst vor ihm“, sagte er in der niederländischen Zeitung „Telegraaf“. „Ich glaube aber, ich mache ihn nervös, wenn er mich in seinen Spiegeln sieht.“ Und er sprach dem siebenmaligen Weltmeister sogar die nötige Aggressivität ab: „Er ist ein anderer Fahrer als ich, weniger aggressiv. Er weiß nicht, wie man Rennen fährt, so wie ich. Das kann ich ihm auch nicht verübeln, denn er hat es nie so gelernt wie ich von meinem Vater.“ Raubein-Papa Jos Verstappen (49) als Initiator seiner Weltkarriere.
Max im Adrenalin-Rausch. Er ist überzeugt, dass er im Mercedes schon Weltmeister wäre: „Wenn ich in seinem Auto gesessen hätte, wäre die Saison längst entschieden.“ Auch im Red Bull „hätte ich schon längst Champion sein sollen.“ Doch verschiedene Strafen, sein Reifenplatzer in Baku, die Kollisionen mit Hamilton in Silverstone und Monza sowie der Startunfall mit Valtteri Bottas (32) in Budapest hätten ihn gebremst: „Ich muss sagen, dass ich mit den getroffenen Entscheidungen nicht zufrieden bin.“
Bereitet er damit den finalen Rammstoß gegen Hamilton vor ohne bestraft zu werden? Max kündigte ja bereits an: „Ich habe nichts falscht gemacht und werde nichts anders machen.“

Mit dem Titelkampf nichts zu tun haben wird Sebastian Vettel (34), der im Verkehr stecken blieb und auf dem 15. Startplatz strandete. Aston-Martin-Kollege Lance Stroll (22) schaffte es immerhin auf Rang 13.
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Mick Schumacher (22) leistete sich noch einmal einen kleinen Fauxpas und überfuhr an der Boxengassen-Ausfahrt einen Absperr-Poller. Über den raste prompt McLaren-Jungspund Lando Norris (22), die Session musste gestoppt werden. Mick landete am Ende auf seinem Stammplatz 19.