Thomas Müller macht auf Mentalitätsfrage: FC Bayern verschenkt Arbeitssieg gegen Stuttgart in der Nachspielzeit
Weil Matthijs de Ligt einen Strafstoß verursacht, sind die Tore des Teenager-Traum-Duos Mathys Tel und Jamal Musiala in München keine Thema, sondern der dritte Ligapatzer in Folge.

Alles rechnete mit einer Galavorstellung in München. Die zwei Remis in Folge gegen Gladbach und den 1. FC Union sollten die Gesamtgemengelage beim Rekordmeister nicht über Gebühr trüben. Doch es kam anders. Drama in der Schlussphase. Und mit einem Elfmeter in der Nachspielzeit entriss der VfB Stuttgart dem FC Bayern mit einem 2:2 einen weiteren Liga-Zähler.
Dabei lief es doch nach Plan! Die Stifte waren schon gezückt, um Geschichten zu schreiben, weil Youngster Mathys Tel (36.) mit seinen 17 Jahren und 136 Tagen zum jüngsten Torschütze in der langen Bundesliga-Historie der Münchner avancierte. Doch es wurde nicht der Tag des jungen Franzosen, den die Bayern sich 20 Millionen Euro kosten ließen.
Lattenkracher von Guirassy war nicht Warnschuss genug für FC Bayern
Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Chris Führich (57.) schien noch vernachlässigbar, weil Jamal Musiala mit einer wunderschönen Tänzchen um einen VfB-Verteidiger die Ordnung mit dem 2:1 schnell wiederherstellte in der Allianzarena (60.). Nun gut, sollte es halt in Arbeitssieg werden ohne Glanz und Gloria. Muss auch mal sein.
Doch nicht mal das gelang der Elf von Julian Nagelsmann, die zuvor schon viel Glück bei einem Lattentreffer von Neuzugang Serhou Guirassy (74.). In der Nachspielzeit verwandelte der Franzose einen an ihm von Matthijs de Ligt verschuldeten und nach Videobeweis zuerkannten Foulelfmeter nervenstark (90.+2). Die Bayern endgültig in der Ergebniskrise.
Bayern-Star Thomas Müller grantelt
Erstmal seit vier Jahren drei sieglose Ligaspiele in Folge. Mit 12 Punkten aus sechs Spielen legten die Münchner den schlechtesten Start seit 2012 hin. Und alles selbstverschuldet, wie Thomas Müller einräumte. „Heute habe ich so eine Krawatte. Ich bin total sauer auf uns selbst. Wenn es unser Anspruch ist, jedes Spiel in der Bundesliga zu gewinnen und wir sind noch nicht Tabellenführer, dann musst du die letzten zehn Minuten, Highlightspiele unter der Woche hin oder her, bis ans Letzte gehen“, so der 32-Jährige.
Dieses Spiel sei kein Glanzstück gewesen, aber weitestgehend in Ordnung, so Müller. Doch er vermisste bei einigen Kollegen „das Bewusstsein für die aktuelle Punktesituation“. Dortmund musste sich in solchen Situationen immer die Mentalitätsfrage stellen lassen! Beim Rekordmeister brennt jetzt der Baum.
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