Jack Culcay mit seiner Ehefrau Anna. Sie brachte ihn zur veganen Ernährung.
Jack Culcay mit seiner Ehefrau Anna. Sie brachte ihn zur veganen Ernährung. imago

Bühne frei für Jack Culcay. Heute will der Berliner im Boxzentrum Glockenturmstraße in seinem 34. Profikampf im Halbmittelgewicht über Khalil El Harraz (Italien) an einen WM-Ausscheidungskampf kommen. Es ist sein zweiter Kampf als veganer Boxer. Erstmals auf der Basis dieser Ernährung ließ er es beim Sieg gegen Abass Baraou (Aalen) 2020 krachen.

Auf diesen Weg hat ihn seine Frau Anna gebracht. Die Dokumentarfilmerin  und der Boxer lernten sich auf moderne Art kennen, wie Jack erzählt: „Wir haben uns beide über Facebook kennengelernt. Ich bin dann zu ihr nach Lehnin gefahren. Ich glaube, das war gleich beim ersten Anblick die große Liebe“, gesteht der Boxer. Immerhin war Anna 2014 „Miss Berlin“.

Ehefrau Anna war „Miss Berlin“

Wenn er jetzt mit 36 Jahren immer noch den starken Mann im Ring geben kann, schreibt er das auch ein bisschen Anna zu: „Meine Frau ernährt sich vegan. Ich bin ihr vor zwei Jahren gefolgt und fühle mich super. Nur zu Weihnachten esse ich einmal im Jahr Entenbraten. Ich bringe locker das Halbmittelgewicht (69,853 kg/d.A.) auf die Waage und liege in der Trainingsphase höchstens 1 bis 1,5 kg darüber.“

Die Boxkarriere begann für Jack Culcay-Kenth bei der TG 75 Darmstadt. „Ich bin in Ambota, einer Stadt in Ecuador, geboren. Meine Mutter ist eine Deutsche. Sie zog es wieder in ihre Heimat zurück. Dadurch kam ich mit fünf Jahren nach Deutschland. Wir landeten in Darmstadt. Dort ging ich zur Schule und begann mit dem Boxen, als ich knapp zwölf Jahre alt war“, blickt der Ringstar zurück. Das war 1997.

Letzter deutscher Amateur-Weltmeister

Zehn Jahre später wurde er bereits als Deutscher Meister im Weltergewicht gefeiert und noch ein Jahr später kletterte er bereits für Deutschland in Peking in den olympischen Ring. Mit einer Medaille wurde es noch nichts. „Aber ich sammelte Erfahrung“, meint Jack, der inzwischen das Kenth aus seinem Namen streichen ließ.

Schon ein Jahr später gewann er den Chemie-Pokal seiner Gewichtsklasse und nahm die Ehrung als bester Techniker entgegen. „Ich war inzwischen Zeitsoldat bei der Bundeswehr Sportfördergruppe.“ Krönung war der Amateur-WM-Titel 2009 in Mailand. Es ist der letzte Titel für einen Deutschen im olympischen Boxen. Jetzt will Culcay wieder eine Lücke schließen und bei veganer Ernährung seine WM-Chance nutzen.

Lesen Sie hier mehr Sport >>