Ralf Schumacher analysiert Imola-Rennen

Schumi II knöpft sich Charles Leclerc und seinen Neffen Mick Schumacher vor

Der Ex-Formel-1-Fahrer und jetzige TV-Experte Ralf Schumacher sagt, woran es beim WM-Spitzenreiter und beim Möchtegern-Ferrari-Fahrer für ein besseres Ergebnis gefehlt hat.

Teilen
Bezeichnend: Max Verstappen ist in Imola der gefragte Mann, Charles Leclerc ist nach dem  Ferrari-Heimspielwochenende bedient.
Bezeichnend: Max Verstappen ist in Imola der gefragte Mann, Charles Leclerc ist nach dem Ferrari-Heimspielwochenende bedient.Foto: Imag/Eibner

Vom Regen in die Traufe: Das turbulente Rennen auf nasser Piste in Imola hatte mit Max Verstappen (24) einen großen Sieger und spülte Sebastian Vettel (34) in seiner Aston-Martin-Gurke unerwartet weit nach vorne. Doch vier Fahrer standen nach dem Fiasko für Ferrari, Mercedes und Mick Schumacher wie begossene Pudel da.

Nervenbündel Charles Leclerc (24): Der nach seinem Superstart mit zwei Siegen (Sakhir, Melbourne) und einem zweiten Platz (Jeddah) hochgelobte Monegasse verlor nach dem Sieg im Sprintrennen an Verstappen im Grand Prix die Nerven und nach seinem Mauerkuss beim Angriff auf Sergio Perez (32) auch noch Platz drei. Unter dem Strich hat er acht Punkte verdaddelt und nur noch 27 Vorsprung auf Verstappen.

Leclerc gab zu: „Wir hatten nicht die Pace für den Sieg. Aber ich wollte unbedingt den zweiten Platz. Ich war zu gierig und habe den Preis dafür bezahlt.“

Sky-Experte und Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher (46) tadelte: „Das ist Leclerc in ähnlichen Situationen schon öfter passiert und das darf einem angeblich Hochbegabten in diesem tollen Auto nicht passieren.“

Das kommt unerwartet: Im Vergleich wirkte der früher oft hitzköpfige Verstappen trotz seiner zwei vorherigen Ausfälle abgeklärter und sackte cool die optimale Punktzahl ein.

Ex-Rennfahrer Ralf Schumacher begleitet die Formel 1 inzwischen als Experte für den Bezahl-TV-Sender Sky.
Ex-Rennfahrer Ralf Schumacher begleitet die Formel 1 inzwischen als Experte für den Bezahl-TV-Sender Sky.Foto: Imago/Eibner

Carlos Sainz degradiert sich selbst

Pechvogel Carlos Sainz (27): Der Spanier wollte nach seiner starken Ferrari-Debütsaison Leclerc einen heißen Kampf um die Nummer eins im Team liefern, hat sich aber nach nur vier Rennen schon selbst zum Wasserträger degradiert.

Nach seiner Vertragsverlängerung bis 2024 und seinem Quali-Crash musste er von weiter hinten starten als normal und schied prompt nach einem Rempler von Daniel Ricciardo (32) aus. Es war bezeichnend, was Ferrari-Teamchef Mattia Binotto (52) über seine beiden Fahrer nach dem Fiasko sagte: „Sie hätten es besser machen können.“

Lewis Hamilton hakt die WM schon ab

Gedemütigter Lewis Hamilton (37): Sein „unfahrbarer“ Mercedes ließ den Engländer wie einen Anfänger aussehen. Keine Chance gegen Pierre Gasly (26) im AlphaTauri, in der 40. Runde von Verstappen überrundet, als 13. nach vier Rennen schon 58 Punkte Rückstand auf Verstappen.

Kein Wunder, dass der Rekord-Champion seinen Traum vom achten Titel schon aufgibt: „Ich bin raus aus der Weltmeisterschaft, das ist klar.“ Aber fast noch bitterer ist, dass Hamiltons junger Teamkollege George Russell (24) es im gleichen Auto auf Platz vier schaffte und schon 21 Punkte vor ihm liegt.

Stolperstein für Mick Schumacher

Dreher-König Mick Schumacher (23): Der Punktlos-Fluch von Schumis Sohn hielt nach seinen zwei Drehern und dem enttäuschenden 17. Platz auch im 25. Formel-1-Rennen an. Dabei hat er im Gegensatz zum Vorjahr ein Auto, das schnell genug für die Top Ten ist.

Das zeigte sein reaktivierter Haas-Kollege Kevin Magnussen (29) bisher in allen vier Rennen und sammelte bereits 15 Punkte. Der Däne wird immer mehr zum Stolperstein auf Micks Weg zu Ferrari.

Das sieht sogar sein Onkel Ralf mit Sorge: „Man muss fairerweise sagen, dass er die meiste Zeit der Performance von Magnussen etwas hinterhergehinkt ist. Dieses Mal war es ein etwas schlechteres Wochenende.“

Lesen Sie hier mehr Sport >>