Auslandseinsatz für die Top-Mediziner des ukb Marzahn. Die Tour de France ruft und das Unfallkrankenhaus fährt mit. Seit drei Jahren betreuen Ärzte des Zentrums für Sporttraumatologie, Arthroskopische Chirurgie und Sportmedizin in der Berliner Top-Klinik die Top-Stars des belgischen Teams Intermaché-Wanty. Jetzt sind die Berliner Sportärzte Gerald Ackerl und Benedikt Schäfer beim wichtigsten Radrennen der Welt im Einsatz. und schreiben exklusiv im KURIER ihr Tour-Tagebuch.
Von strahlend blauem Himmel zu alles Grau in Grau und dazu noch so viel Regen, dass es auf der Straße gefährlich wird – die Tour de France zieht kurz nach dem Start gleich alle Register auf der Skala der Schwierigkeitsgrade. Aus dem Berliner Stadtverkehr kennen wir das ja, wenn es nur ein wenig nieselt, rollt alles langsamer
Und so kommen bei diesem Wetter auch die Abläufe ins Stottern. Im Rennen sieht alles wie immer aus. Nur die Bilder von der Fahrt sind halt nicht so schön. Aber im Tross rundherum herrscht schon so einiges Durcheinander. So waren wir wie viele andere Teams auch erst eine halbe Stunde vor Beginn endlich im Startbereich.
Arbeiten unter Zeitdruck - das ist bei der Tour de France normal
Auf die Rasche schnell noch mal alles Durchchecken und letzte wichtige Vorbereitungen für das Rennen unter Zeitdruck durchziehen, das sind die Herausforderungen, die in den nächsten drei Wochen nicht abreißen werden. Der Regen macht gleich richtig Druck. Zum Glück geht die Fahrt ohne größere Stürze ab.
Und auch nach der Etappe mit dem Sieg von Mathieu van der Poel im Gigantensprint vor den Tour-Favoriten Tadej Pogacar und Jonas Vingegaard wird es eine lange Veranstaltung. Gut zwei Stunden dauert die Fahrt zurück ins Hotel. Auch wenn wir im Teambus schon einige Nachbereitungen der Etappe erledigen können, im Hotel dauert es noch einmal lange.
Dopingkontrollen stehen für einige Teammitglieder an, Massagen und Abendessen brauchen auch ihre Zeit und am Ende kommen die Fahrer erst kurz vor Mitternacht ins Bett. Dass das Team drumherum da noch lange nicht Schicht hat, gehört dazu.