Rassismus-Skandal bei Olympia! Radsport-Boss Patrick Moster ruft Schützling zu: „Hol die Kameltreiber“
Deutschlands Radsport-Boss lässt sich beim Zeitfahren zu einem rassistischen Kommentar hinreißen und muss nun zum Rapport.

Es sind ungeheuerliche Worte und lassen ARD-Kommentator Florian Naß (53) fassungslos zurück. Radsport-Boss Patrick Moster (54) feuert beim Zeitfahren bei den Olympischen Spielen in Japan Schützling Nikias Arndt (29) mit den Worten an: „Hol die Kameltreiber! Hol die Kameltreiber, komm!“
Gemeint waren der Eritreer Amanuel Ghebreigzabhier (26) und der Algerier Azzedine Lagab (34), die zu dem Zeitpunkt vor Arndt fuhren.
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ARD-Reporter fehlen die Worte im Live-TV
„Wenn ich das so richtig verstanden habe, was er da gerade gerufen hat, war das total daneben, aber sowas von daneben!“, kommentiert ARD-Reporter Naß den rassistischen Ausfall.
Patrick Moster drohen Konsequenzen
Mittlerweile entschuldigte sich Moster: „Ich stand in der Verpflegung und habe Nikias Arndt angefeuert. Im Eifer des Gefechts und mit der Gesamtbelastung, die wir momentan hier haben, habe ich mich in der Wortwahl vergriffen. Es tut mir unendlich leid, ich kann nur aufrichtig um Entschuldigung bitten. Ich wollte niemanden diskreditieren.“
Mit Konsequenzen muss der Trainer dennoch rechnen. DOSB-Präsident Alfons Hörmann (60): „Das Team D steht für die Einhaltung der olympischen Werte Respekt, Fairplay und Toleranz und lebt diese in all ihren sportlichen Wettbewerben. Es ist wichtig, dass sich Patrick Moster unmittelbar nach dem Wettkampf entschuldigt hat. Wir werden noch heute das persönliche Gespräch mit ihm suchen und die Situation aufarbeiten.“
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Berlins Maximilian Schachmann wird 15.
Rein sportlich konnte sich das Rennen allerdings sehen lassen. Die Goldmedaille gewann der zweimalige Vuelta-Sieger Primoz Roglic aus Slowenien mit 1:01 Minuten Vorsprung vor Tom Dumoulin (Niederlande), der schon 2016 in Rio Silber gewonnen hatte. Bronze sicherte sich der zweimalige Zeitfahr-Weltmeister Rohan Dennis (Australien).
Berlins Maximilian Schachmann verpasste dabei eine Top-10-Platzierung deutlich. Im hochkarätig besetzten Fahrerfeld erreichte der 27 Jahre alte Radprofi auf dem 44,2 km langen und hügeligen Kurs am Fuße des Mount Fuji den 15. Rang.
Arndt wurde am Ende 19. und zeigte danach klare Kante, schrieb auf Twitter: „Ich bin entsetzt über die Vorfälle beim heutigen olympischen Zeitfahren und möchte mich hiermit deutlich von den Aussagen des sportlichen Direktors distanzieren! Solche Worte sind nicht akzeptabel.“
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