20 Knochenbrüche, Intensivstation
Rad-Wunder: Vor 15 Monaten fast tot, jetzt bei der Tour de France
Egal Bernals (26), Gesamtsieger von 2019, hatte im Januar 2022 im Training einen Horror-Unfall, war auf einen stehenden Bus aufgefahren.
Wunder gibt es eben doch immer (mal) wieder! Oder wie will man es sonst nennen, dass Egan Bernal (26) ab Samstag wieder bei der Tour de France auf dem Rennrad sitzt? Vor gerade mal 15 Monaten hatte der Gesamtsieger von 2019 einen Horror-Unfall und dankte Gott, dass er noch am Leben ist.
Im Januar passierte das beinahe Unfassbare. Bernal trainierte daheim in Kolumbien, war mit einigen Teamkollegen mehr als flott unterwegs. Dann bremste auf der Straße vor ihm ein Bus, um einen Fahrgast aussteigen zu lassen. Bernal bemerkte das zu spät. Messungen ergaben später, dass er mit etwa 65 km/h in das Heck des Fahrzeugs knallte.
Egan Bernal: „Bin Gott dankbar für die Prüfung“
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Im Krankenhaus bot sich den Ärzte ein furchtbares Bild. Bernal kam auf die Intensivstation, später war auf seinem Instagram-Account zu lesen: „Fast 20 gebrochene Knochen, 11 Rippen. Oberschenkelknochen. Kniescheibe. T5-T6. Teile des zweiten Halswirbel. Mittelhandknochen. Ein Daumen. Ich habe mir einen Zahn ausgeschlagen. Perforation der beiden Lungenflügel.“
Bei all dem Horror verlor Bernal aber nie seinen Mut: „Ich wäre fast gestorben, aber wisst ihr was? Ich bin Gott dankbar, dass er mir diese Prüfung ermöglicht hat. Das ist das härteste Rennen, aber ich hatte eine tolle Gruppe von Leuten um mich. Also, jetzt heißt es sich erholen und daraus ein weiteres I'M BACK zu machen!!!“
Viele bewunderten ihn für seinen Optimismus, die meisten schüttelte aber eher ungläubig den Kopf. Doch Bernal glaubte an sich, arbeitete hart und hat das Wunder jetzt vollbracht. Nachdem er schon 2022 wieder im Sattel saß, Dänemark-Rundfahrt und Deutschland-Tour bestritt, bestand er auch den ultimativen Härtetest.
Formel-1-Star verkündet die Nominierung
Beim Critérium du Dauphiné, dem klassischen Vorbereitungsrennen für die Tour, fuhr Bernal Anfang Juni auf Gesamtplatz 12. Nun berief ihn sein britisches Team Ineos-Grenadiers ins Aufgebot für die Tour de France, die am Samstag in Bilbao beginnt. Formel-1-Pilot George Russell (25/Mercedes) verkündete die frohe Botschaft.
Die Rolle von Bernal wurde von seiner Mannschaft nicht klar definiert, er soll vor allem mit seiner Erfahrung helfen. Doch er sagt: „Ich bin mir sicher, dass viele Menschen verfolgt haben, was mir seit meinem Unfall passiert ist und was ich alles durchmachen musste, um die größte Herausforderung meines Lebens zu meistern. Teil des Teams für die Tour zu sein, beruhigt mich, dass ich auf dem Weg zurück zu meinem besten Niveau bin.“
Wunder gibt es eben doch immer (mal) wieder ...
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