Ein Polizist bewacht das Media-Center der Winterspiele in Peking. Gleichzeitig wird ein TV-Reporter während der Eröffnungsfeier körperlich bedrängt.
Ein Polizist bewacht das Media-Center der Winterspiele in Peking. Gleichzeitig wird ein TV-Reporter während der Eröffnungsfeier körperlich bedrängt. imago/Twitter

Von wegen Pressefreiheit während Olympia! Trotz aller Befürchtungen beteuerte China, dass Medienvertreter von den Winterspielen frei berichten dürfen. Doch wie rigoros der chinesische Staat durchgreift, wenn ihm etwas nicht passt, bekam nun ein niederländischer Reporter bereits während der Eröffnungsfeier in Peking zu spüren – vor laufender Kamera. Alles nicht so schlimm, behauptet das Internationale Olympische Komitee (IOC).

Olympia: Reporter wird körperlich bedrängt

Studio-Moderatorin Saida Maggé reagiert zunächst erschrocken auf die Ereignisse, ehe in Rücksprache mit der Regie die Schalte nach Peking abgebrochen wird. Die Bilder würden schmerzhaft zeigen, wie es um die Pressefreiheit in China bestellt sei, wurde NOS-Chefredakteur Marcel Gelauff von der Zeitung Algemeen Dagblad zitiert.

Was war passiert? Während einer Live-Schalte des niederländischen TV-Senders NOS von der Eröffnungsfeier der Winterspiele in Peking wurde der NOS-Reporter Sjoerd den Daas, der für den TV-Sender aus China und Ostasien berichtet, von einem uniformierten Polizisten oder Ordner körperlich bedrängt. Ein weiterer Sicherheitsmann hält kurz darauf seine Hand vor die Kamera.

IOC sieht Pressefreiheit nicht eingeschränkt

Trotz des offensichtlichen Eingriffs der chinesischen Staatsmacht und der Behinderung der Arbeit des niederländischen TV-Senders NOS aus Peking sieht das IOC kein grundsätzliches Problem für die Freiheit der Medien bei den Winterspielen. IOC-Sprecher Mark Adams: „Das waren unglückliche Umstände, da war jemand übereifrig. Diese Dinge passieren.“

Das IOC habe NOS kontaktiert. Man versichere, dass alle Medienvertreter innerhalb der geschlossenen Corona-Blase bei Olympia ihre Arbeit ungehindert fortsetzen könnten. Tatsächlich konnte der TV-Sender und Reporter den Daas kurz nach dem Vorfall wieder live auf Sendung gehen – nur eben an einem öffentlichen Ort, der den chinesischen Behörden besser passte.

Im 2021-Ranking der Pressefreiheit der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ rangiert China an 177. Stelle von 180 Nationen. „Wir heißen die internationalen Medien für die Berichterstattung über die Olympischen Spiele willkommen. Wir schützen ihre Rechte und kommen ihnen so weit wie möglich entgegen“, beteuerte Yan Jiarong, Sprecherin des Organisationskomitees, am Samstag.

Danach sah es bei der Live-Schalte des TV-Senders NOS aber nicht aus ...

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