Olympiasieger Christopher Grotheer (li.) und Axel Jungk
Olympiasieger Christopher Grotheer (li.) und Axel Jungk AFP

Der Kampf um die Medaillen geht bei den Olympischen Winterspielen in Peking weiter. Am Freitag stehen in insgesamt elf Disziplinen Entscheidungen in China an. Neben Snowboard-Superstar Shaun White darf sich auch das deutsche Team berechtigte Gold-Hoffnungen machen, allen voran beim Biathlon-Sprint der Frauen und im Skeleton-Finale der Männer.

Die wichtigsten Olympia-Entscheidungen am Freitag auf einen Blick:

Christopher Grotheer gewinnt Skeleton-Gold für Deutschland, Silber für Axel Jungk

Christopher Grotheer raste zu Gold.
Christopher Grotheer raste zu Gold. AP

Christopher Grotheer ist der erste deutsche Olympiasieger im Skeleton. Der Oberhofer raste bei den Winterspielen in Peking am Freitag nach vier Läufen vor dem Oberbärenburger Axel Jungk und dem Chinesen Yan Wengang zur Goldmedaille. Es waren die ersten Medaillen für die deutschen Skeleton-Männer auf der olympischen Bühne. Der dritte deutsche Starter Alexander Gassner belegte Platz acht.

Snowboard: Halfpipe, Männer: Superstar Shaun White ohne Medaille – Höflich guter Achter

Snowboard-Superstar Shaun White hat bei den Olympischen Winterspielen von Peking im letzten Wettkampf seiner ruhmreichen Karriere eine Medaille knapp verfehlt. Der 35 Jahre alte Amerikaner kam im Halfpipe-Finale am Freitag mit 85,00 Punkten auf den vierten Rang und blieb nach insgesamt dreimal Olympia-Gold ohne weiteres Edelmetall. White stürzte im dritten und letzten Lauf, ihm fehlten 2,25 Zähler auf den Schweizer Jan Scherrer auf dem Bronze-Rang. Der Japaner Ayumu Hirano (96,00 Punkte) folgte dank einer herausragenden Leistung mit höchster Schwierigkeit im letzten Lauf auf White als Olympiasieger. Silber gewann der Australier Scotty James mit 92,50 Punkten. André Höflich (24) vom SC Kempten wurde mit 76,00 Punkten Achter und egalisierte damit das beste Olympia-Resultat eines männlichen deutschen Snowboarders in der Halfpipe.

Ski alpin, Super-G, Frauen: Gold für Skirennläuferin Lara Gut-Behrami

Skirennläuferin Lara Gut-Behrami hat ihre großartige Karriere mit ihrem ersten Olympia-Gold gekrönt. Die 30 Jahre alte Doppelweltmeisterin aus der Schweiz gewann in Peking nach Bronze im Riesenslalom am Montag den Super-G. Während Kira Weidle in ihrer schwächeren Disziplin wie erwartet als 15. keine Rolle spielte, fuhren neben Gut-Behrami überraschend Mirjam Puchner (Österreich/+0,22 Sekunden) und Michelle Gisin (Schweiz/+0,30) auf das Podest. Die mitfavorisierte Federica Brignone (Italien) kam nur auf Rang sieben, Mikaela Shiffrin (USA) nach ihren Ausfällen im Riesenslalom und Slalom auf Rang neun.

Skilanglauf, 15 km, Männer: Iivo Niskanen holt Gold

Der finnische Skilangläufer Iivo Niskanen hat bei den Winterspielen in Peking den Klassiker über 15 km gewonnen und nach dem Sieg im 50-km-Marathon 2018 in Pyeongchang sein zweites Olympia-Gold geholt. Einen Tag nachdem seine Schwester Kerttu im Frauen-Rennen über 10 km als Zweite hinter Therese Johaug den Sieg um 0,4 Sekunden verpasst hatte, setzte sich der 30 Jahre alte Klassik-Spezialist mit 23,2 Sekunden Vorsprung auf Alexander Bolschunow durch. Bronze ging an den Norweger Johannes Hösflot Kläbo. Die deutschen Läufer hatten am Tag nach dem starken fünften Platz von Katharina Hennig nichts mit der Medaillenvergabe zu tun.

Eisschnelllauf: Beckert Siebter über 10.000 m – Weltrekord für van der Poel

Der deutsche Eisschnellläufer Patrick Beckert hat auch in seinem zweiten Einsatz eine Medaille klar verpasst. Er lief auf seiner Spezialstrecke 10.000 m in 13:01,23 Minuten auf den siebten Rang. Beckert hatte sich im Vorfeld nicht zu den Top-Favoriten gezählt.

Zu diesen gehörte Nils van der Poel. Der Schwede feierte sein zweites Gold. Fünf Tage nach dem Triumph über 5000 m lief der 25-Jährige in 12:30,74 Minuten Weltrekord. Silber ging an den Niederländer Patrick Roest (12:44,59), Bronze gewann der Italiener Davide Ghiotto (12:45,98).

Deutsche Biathletinnen im Sprint weit abgeschlagen

Nach Denise Herrmanns Goldmedaille im Einzelrennen haben die deutschen Biathletinnen im Sprint ihr schlechtestes Olympia-Ergebnis der Geschichte eingefahren. Vier Tage nach ihrem Triumph im Klassiker war Herrmann in Zhangjiakou über 7,5 km nach zwei Strafrunden weit abgeschlagen und musste sich mit Rang 22 begnügen. Als beste Deutsche kam nur die fehlerfreie Olympia-Debütantin Vanessa Voigt als 18. gerade noch in die Top 20.

Die fehlerfreie norwegische Topfavoritin Marte Olsbu Röiseland holte sich am Freitag nach dem Sieg. Die elfmalige Weltmeisterin gewann vor der Schwedin Elvira Öberg (0 Strafrunden/+30,9 Sekunden) und der Italienerin Dorothea Wierer (0/+37,2).

Skispringen: Lindvik gewinnt Qualifikation - Geiger wird Zwölfter

Karl Geiger hat sich ohne große Schwierigkeiten für den zweiten Olympia-Einzelwettkampf der Skispringer qualifiziert. Der Oberstdorfer sprang in der Qualifikation von der großen Schanze am Freitag 128 Meter weit. An seinem 29. Geburtstag reichte das mit 120 Punkten zu Rang zwölf.

Auch die anderen deutschen Springer sind bei der Entscheidung an diesem Samstag (12.00 Uhr/ZDF und Eurosport) dabei. Markus Eisenbichler belegte in der Qualifikation als Bester des Quartetts nach einem Sprung auf 129 Meter mit 123,3 Punkten den sechsten Platz.

Bester des Starterfeldes war der Norweger Marius Lindvik, der bei 135 Metern landete. Zweiter wurde sein Landsmann Halvor Egner Granerud (133,5 Meter), Dritter der Slowene Peter Prevc (131 Meter).

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