„Nicht durchführbar“ – „Eine Qual“ – „Befremdlich“: Rodel-Legende Georg Hackl fordert Verschiebung der Olympischen Spiele!
„In einem Gastgeberland, das derart drastisch mit der Pandemie umgeht, ist so ein Großereignis doch überhaupt nicht durchführbar.“

Mit drastischen Worten fordert Rodel-Legende Georg Hackl eine Verschiebung der Olympischen Spiele.
Er würde Olympia im Februar nicht eröffnen und wegen der Coronavirus-Pandemie absagen, so der dreifache Gold-Gewinner. „Gerade in einem Gastgeberland, das derart drastisch mit der Pandemie umgeht, bei PCR-Tests deutlich niedrigere Grenzwerte als in Deutschland ansetzt, Sportler noch kurz vor dem Start von der Eisbahn holt und in Quarantäne sperrt, ist so ein Großereignis doch überhaupt nicht durchführbar“, sagte Hackl der Welt am Sonntag.
Man könne Infektionen nie ausschließen, so der 55-Jährige, am Ende könne die Hälfte der Athleten vielleicht gar nicht starten. „Das macht für mich keinen Sinn. Deshalb wäre meine Idee, die Spiele wegen des Virus zu verschieben“, sagte der Berchtesgadener. „Man tut sich keinen Gefallen, weil man alle Beteiligten quält. Nur die Zuschauer quält man nicht. Die dürfen ja gar nicht erst kommen“, meinte der frühere Weltklasse-Rodler über das vom 4. bis zum 20. Februar geplante sportliche Großereignis.
Andere Corona-Grenzwerte in China
Noch immer gibt es Diskussionen über die Corona-Grenzwerte, die in China anders bewertet werden als in Europa. Wichtig sei es nun zu wissen, welche Grenzwerte bei den Tests im Fokus stehen, sagte etwa Bernd Eisenbichler, der Sportliche Leiter der deutschen Biathleten. „Wir müssen vermeiden, am Flughafen in Peking einen positiven PCR-Test eines Sportlers zu haben, der mit einem negativen PCR-Test kurz vorher ins Flugzeug gestiegen ist“, sagte der Funktionär.
In der Sportwelt steht dieses Thema ganz oben auf der Agenda. Unter anderem wurde eine internationale Expertengruppe ins Leben gerufen, die sich explizit um die Fragestellung der Grenzwerte kümmern wird.

Überall nur vermummte Gestalten
Die Rodler hatten bei ihren Testwettkämpfen im November die restriktive Corona-Politik der Chinesen erlebt. „Es war befremdlich. Nachdem das Flugzeug in Peking gelandet war, mussten wir sehr lange in der Kabine verharren. Als ich irgendwann aus dem Fenster geschaut habe, sah ich überall nur vermummte Gestalten. Ich bin vor Ort nur Vollmaskierten, also Menschen mit weißem Schutzanzug, Gesichtsmaske, Plexiglasscheibe darüber und Gummihandschuhen begegnet. Wie Astronauten“, sagte Hackl.
Das IOC hat nach Angaben von Präsident Thomas Bach auf Athleten-Kritik an den Umständen bei den Testwettbewerben reagiert und Verbesserungen erwirkt.