Comeback im nächsten Jahr

Nach Drogenabsturz: Jan Ullrich spricht Klartext im TV und schielt auf einen Job im Radsport

Deutschlands einziger Tour-de-France-Sieger will 2023 durchstarten. Türen öffnen soll ihm seine Amazon-Doku.

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Jan Ullrich sieht den deutschen Radsport auf einem guten Weg und hofft, durch seine Amazon-Doku wieder ein Teil davon zu werden.
Jan Ullrich sieht den deutschen Radsport auf einem guten Weg und hofft, durch seine Amazon-Doku wieder ein Teil davon zu werden.Imago/Kosecki, Imago/rontalvision.com

Jan Ullrich wagt sich wieder dichter an den Radsport heran. In einer Doku auf Amazon will er 2023 seine Geschichte erzählen und hofft, dass sich in der Folge so manche Tür wieder öffnet. Auch im Radsport, dem „Ulle“ noch stark verbunden ist.

„Das deutsche Team Bora-hansgrohe macht seit Jahren richtig gute Arbeit, wird immer besser. Die haben das Potenzial, noch mehr positive Schlagzeilen zu schreiben. Ich sehe allgemein eine gute Entwicklung der deutschen Talente“, sieht der einzige deutsche Tour-de-France-Sieger den „positiven Trend“ im deutschen Radsport.

Jan Ullrich: Lennard Kämna kann Tour de France gewinnen

Mit Lennard Kämna habe Bora-hansgrohe einen „Rohdiamanten“: „Und wenn man den richtig behandelt, richtig schleift, dann kann der mal eine echte Bombe werden.“ Kämna hat unter anderem bei der Tour de France als Etappensieger schon für Aufsehen gesorgt und will sich beim Giro d’Italia im kommenden Jahr erstmals bei einer großen Rundfahrt auf die Gesamtwertung konzentrieren.

Auch Ullrichs Leben dreht sich nach wie vor um den Radsport. „Davon habe ich Ahnung. Sportlicher Leiter eines Teams werde ich sicher nicht mehr werden. Aber wenn mich jemand braucht – ich bin offen für alles. Doch ich werde mich auf keinen Fall aufdrängen“, sagte der 49-Jährige, der nach eigenen Worten zuletzt wegen einer Corona-Infektion „richtig in den Seilen hing“.

Ullrich hatte vor 25 Jahren als bislang einziger Deutscher das wichtigste Radrennen der Welt gewonnen und einen Radsport-Boom in Deutschland ausgelöst. 2006 ging die Karriere des mehrmaligen Weltmeisters abrupt zu Ende, nachdem seine Verbindung zum Dopingarzt Eufemiano Fuentes publik geworden war. Dafür wurde er auch vom Internationalen Sportgerichtshof Cas später gesperrt. Danach sorgte Ullrich auch privat für viele Negativ-Schlagzeilen, schockte mit einem Drogen-Geständnis

Amazon-Doku: Jan Ullrich hofft, dass sich wieder Türen öffnen

Vor der Tour de France in diesem Sommer hatte eine ARD-Dokumentation für große Resonanz gesorgt. Darin war der Olympiasieger von 2000 aufgrund eines Amazon-Vertrags aber selbst nicht zu Wort gekommen.

In der für 2023 geplanten Amazon-Dokumentation will der Familienvater dann selbst über alle Themen sprechen, auch über Doping. Ullrich, der derzeit mit seinem altem Rivalen Lance Armstrong durch Kalifornien radelt, erklärt: „Ich hoffe, dass sich nach der Doku – wenn alle Themen noch mal diskutiert und dann auch hoffentlich endgültig abgeschlossen sind – vielleicht einige Türen wieder öffnen werden. Und ich dann freier durchs Leben gehen kann.“

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