Fußball-Legende

Nach dem Tod von Maradona: Jetzt kommen seine Mediziner vor Gericht

Gegen acht Personen, darunter Maradonas Leibarzt Leopoldo Luque, wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt

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Die Fußball-Legende Diego Maradona wurde von vielen Fans verehrt und geliebt. Maradona starb 2020 im Alter von 60 Jahren.
Die Fußball-Legende Diego Maradona wurde von vielen Fans verehrt und geliebt. Maradona starb 2020 im Alter von 60 Jahren.AFP/Olga Maltseva

Der Tod der argentinischen Fußball-Legende Diego Maradona im November 2020 hat jetzt ein juristisches Nachspiel.

Acht Mediziner müssen sich im Zusammenhang mit dem Tod von Maradona vor Gericht verantworten. Gegen die acht Personen, zu denen auch Maradonas Leibarzt Leopoldo Luque gehört, wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Der Gruppe wird vorgeworfen, sie hätte „fahrlässig“ gehandelt und Maradonas Tod somit mit verschuldet. Wann der Prozess beginnen soll, ist noch offen.

Tod einer Fußball-Legende

Maradona war im November 2020 im Alter von 60 Jahren gestorben, laut offiziellen Angaben an den Folgen eines Herzinfarktes. Drei Wochen vor seinem Tod hatte sich Maradona wegen eines Blutgerinnsels einer Operation am Gehirn unterzogen, die von Luque durchgeführt wurde. Nur acht Tage danach wurde Maradona aus dem Krankenhaus entlassen, um sich in seinem Haus in Tigres zu erholen. Dort starb er wenig später. Laut Anklage hätten die behandelnden Mediziner Maradona nicht ausreichend betreut, sondern ihn durch „Unterlassung seinem Schicksal überlassen“.

Neben Luque gehören auch die Psychiaterin Agustina Cosachov, der Psychologe Carlos Diaz sowie die medizinische Koordinatorin Nancy Forlini zu den Angeklagten. Unter den vier weiteren Personen sind Krankenschwestern und Pflegerinnen.

Staatsanwaltschaft: Maradona in Situation der Hilflosigkeit gebracht

Laut Staatsanwaltschaft hätte die Gruppe Maradona in eine „Situation der Hilflosigkeit“ gebracht. Weiter hieß es, die Angeklagten seien „Protagonisten einer beispiellosen, völlig mangelhaften und rücksichtslosen Krankenhauseinweisung zu Hause“, gewesen und angeblich verantwortlich für eine „Reihe von Improvisationen, Managementfehlern und Mängeln“. Sollten die Angeklagten schuldig gesprochen werden, drohen ihnen Haftstrafen zwischen acht und 25 Jahren.