Freitag dreht Schumi-Junior seine ersten Formel-1-Runden

Mick Schumacher wird PS-Lehrling bei Kimi

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Mick Schumacher bereitet sich im Alfa-Romeo-Ferrari auf sein Formel-1-Debüt am Nürburgring vor.
Mick Schumacher bereitet sich im Alfa-Romeo-Ferrari auf sein Formel-1-Debüt am Nürburgring vor.Alfa Romeo

Die Grüne Hölle erwacht zum Leben. Nach sechs Jahren Pause schlägt der Wanderzirkus Formel 1 seine Zelte zum ersten Großen Preis der Eifel (Sonntag, 15.10 Uhr, RTL) wieder auf am Nürburgring. Oder besser: seine Motorhomes. Und darunter ist auch eines mit einem berühmten Besitzer: Michael Schumacher (51). Dessen goldenen Mercedes-Truck mit Schweizer Kennzeichen bewohnt jetzt sein Sohn Mick (21) – und der Formel-2-Jungstar steht heute vor seiner bisher größten Reifeprüfung.

Im Training darf Mick erstmals ein aktuelles Formel-1-Auto fahren, den Alfa-Romeo-Ferrari C39 des Italieners Antonio Giovinazzi (26). Auch sein Fahrervertrag für die Saison 2021 soll bekannt gegeben werden. Damit würde sich der Kreis in der Familie Schumacher 30 Jahre nach dem Formel-1-Debüt seines Vaters schließen.

Micks Vertrag ist zwar noch nicht offiziell bestätigt. Aber schon seit Wochen gilt als sicher, dass der Ferrari-Junior 2021 im Kundenteam Alfa Romeo neben Altmeister Kimi Räikkönen (40) sein Formel-1-Lehrjahr absolvieren soll. Der Finne, der Sonntag mit seinem 324. Rennen Rekordmann Rubens Barrichello (48) überholt, wird in Kürze noch mal einen Jahresvertrag unterschreiben. Der langjährige Schumi-Manager Willi Weber (78): „Von Iceman Kimi kann Mick eine Menge lernen.“

Und was sagt Mick selbst? Er will der Bekanntgabe nicht vorgreifen und sich erstmal auf sein erstes F1-Training konzentrieren. Schließlich wird das ein Sprung vom 620-PS-Formel-2-Auto in den 1000-PS-Alfa.

„Von der Formel 2 in die Formel 1 ist es zeitlich der größte: Wir haben circa elf bis zwölf Sekunden Unterschied zwischen den zwei Kategorien. Von daher wird das natürlich sehr groß sein“, erklärt Mick. „Auch die Vorbereitung im Team ist noch mal ein ganzes Stück intensiver. Die Tage sind länger. Die Arbeit ist mehr aufgeteilt auf die verschiedenen Mitarbeiter. Das heißt, man muss auch mit verschiedenen Individuen arbeiten können.“

Sein Vorteil: Er kennt die Alfa-Crew schon von seinem ersten Formel-1-Test am 3. April 2019 in Bahrain: „Ich arbeite mit der gleichen Gruppe, die ich damals kennengelernt habe. Von daher ist das etwas, wo ich mich nicht mehr dran gewöhnen muss, sondern nur noch ans Auto und ans Fahren.“

Trotzdem habe er „großen Respekt“ vor seinem Debüt im Training mit Sechsfach-Weltmeister Lewis Hamilton (35) und Vierfach-Weltmeister Sebastian Vettel (33). Da muss er den Alfa-Ingenieuren Daten fürs Rennen liefern: „Es ist das erste Mal, dass ich vor allen Teamchefs, vor allen CEOs fahre. Ich werde versuchen, mich auf mich zu konzentrieren und mein Bestes abzuliefern.“

Dabei erwartet Mick noch typisches Eifel-Wetter: Kälte und Regen. Doch auch davon lässt er sich nicht schrecken: „Bislang war es jedes Mal, wenn ich ein neues Auto getestet habe, nass. Immer. Hoffentlich wird es nicht allzu nass, damit wir ein bisschen rausfahren und ein paar Runden drehen können.“