Mick Schumacher fährt jetzt in Weiß, sein Rennstall will sich von Russen-Sponsor trennen
Wegen des Ukraine-Kriegs geht der Boykott im Rennzirkus bis ins Cockpit. Das Haas-Rennteam, bei dem Mick Schumacher fährt, hat enge Verbindung zum Mogul und Sponsor Demitri Masepin, dessen Sohn Nikita selbst fährt.

Die Formel 1 bremst jetzt Russland wegen des Kriegs gegen die Ukraine aus. Der Große Preis von Russland, der am 25. September in Sotschi stattfinden sollte, wurde vom Motorsportverband gestrichen. Doch das ist nicht das Einzige. Der Boykott gegen Russland im Rennzirkus geht noch weiter und mittendrin ist Mick Schumacher (22). Sein Rennstall Haas will sich vom Russen-Sponsor Uralkali trennen.

„Wir müssen alle rechtlichen Fragen, über die ich nicht sprechen kann, in der kommenden Woche klären“, sagt Haas-Teamchef Günther Steiner. Der US-Rennstall mit engen Verbindungen nach Russland hat sein Auto zum Abschluss der Testfahrten in Barcelona am Freitag schon mal in weißer Lackierung auf die Strecke geschickt, die Farben des russischen Titelsponsors waren nicht mehr vertreten. Normalerweise tritt Haas in Rot, Blau und Weiß an, den Farben der russischen Flagge. „Wir haben mit unseren Teampartnern die Entscheidung getroffen, dass wir so vorgehen. Es war die richtige Entscheidung. Es war eine Message für alle“, erklärte Steiner.
Haas und der Dünger-Mogul Masepin
Uralkali ist der größte Mineraldüngerhersteller Russlands und für Haas ein wichtiger Geldgeber. Das Unternehmen gehört Dimitri Masepin, dessen Sohn Nikita (22) bei Haas Teamkollege des gleichaltrigen Schumacher ist. Auch Masepin junior erhielt von Steiner keine Garantie, sein Cockpit behalten zu dürfen. „Das muss gelöst werden. Nicht alles hängt von uns ab. Da sind Regierungen involviert“, sagte Steiner knapp.
So könnte Masepin über die offene Rechtsfrage mit Uralkali hinaus auch Probleme mit der Einreise in bestimmte Länder bekommen. Die wirtschaftliche Zukunft des kleinen Rennstalls sei hingegen nicht gefährdet, beteuerte der Südtiroler Steiner: „Ich habe dem Team gesagt, dass alles in Ordnung ist. Das ist ein Schlagloch, aber das beeinträchtigt das Team nicht sportlich.“
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