Medaillen-Endspiel für Deutschlands Olympia-Fußballer gegen Saudi-Arabien
Deutschlands Olympia-Fußballer müssen Sonntag gegen die Scheichkicker siegen, sonst droht die Heimfahrt.

Ernüchternde 2:4-Klatsche gegen Brasilien, da hilft heute für Deutschlands Olympia-Fußballer nur noch ein echter Mutmacher, ein Sieg im zweiten Gruppenspiel gegen Saudi-Arabien (13.30 Uhr, ZDF), um doch noch irgendwie von der Medaille träumen zu dürfen.
Freitagabend konnten sich Max Kruse und Co. ein bisschen ablenken. Sie nahmen an der Eröffnungszeremonie im Stadion von Tokio teil. Ein psychologischer Kniff von Trainer Stefan Kuntz: „Der Kopf ist extrem wichtig. Darum haben wir gesagt, dass sie da hingehen können. Sie sollen das olympische Flair aufnehmen.“
Es gibt aber auch noch eine schöne Erinnerung, eine Botschaft für das Nicht-Aufgeben. 2002 reiste die DFB-Elf als Außenseiter zur WM nach Japan und Südkorea. Dann folgte im ersten Gruppenspiel ein 8:0 gegen Saudi Arabien, am Ende kam Deutschland sensationell ins Finale (0:2 gegen Brasilien).
Jetzt geht es wieder gegen die Scheichkicker. „Nun gilt es, ein anderes Gesicht zu zeigen“, sagt Kuntz. Union-Star Kruse bleibt trotz des Auftakt-Dämpfers kämpferisch: „Das wird ein ganz anderes Spiel, es ist für uns schon ein Endspiel.“
Kuntz hat zu wenige Spieler dabei
Doch das Turnier wird eine ganz knifflige Aufgabe für Kuntz. Mit nur 15 Feldspielern war er angereist. Mehr hatten die Bundesliga-Klubs ihm nicht zur Verfügung gestellt. Jetzt ist auch noch Maximilian Arnold mit Gelb-Rot gesperrt (für ihn ist Kruse Kapitän). Dazu kassierten vier weitere Spieler gegen Brasilien eine Gelbe Karte. Beim nächsten gelben Karton wären sie beim letzten Gruppenspiel gegen die Elfenbeinküste gesperrt. Kuntz: „Wir werden nicht das gesamte Wechselkontingent ausschöpfen können.“ Denn er fragt sich schon, zumal ein paar Profis angeschlagen sind: „Wie stellen wir sicher, dass wir im dritten Spiel genug Spieler haben?“
Heute muss der Pflichtsieg gegen den Außenseiter aus der Wüste her. Dann ist die Hoffnung wieder größer. Denn im Idealfall reicht schon ein Remis gegen die Ivorer für den Einzug ins Viertelfinale.
So wollen sie spielen: Müller (Stuttgart) – Henrichs (Leipzig), Pieper (Bielefeld), Uduokhai (Augsburg), Raum (Hoffenheim) – Maier (Hertha BSC), Löwen (Bochum), Stach (Fürth) – Richter (Augsburg), Kruse (1.FC Union), Amiri (Leverkusen)