Felix Neureuther blickt nicht nur kritisch auf die Olympia-Anreise in Peking (r.), sondern fürchtet von Chinas Seite auch Manipulationen bei den Corona-Tests.
Felix Neureuther blickt nicht nur kritisch auf die Olympia-Anreise in Peking (r.), sondern fürchtet von Chinas Seite auch Manipulationen bei den Corona-Tests. Imago, dpa

Am 4. Februar starten die Olympischen Winterspiele in Peking. Doch die Vorfreude auf eines der größten Sport-Highlights überhaupt hält sich bei Athleten und Experten in Grenzen. Rodel-Legende Georg Hackl forderte bereits wegen Chinas rigorosem Umgang mit der Corona-Pandemie eine Olympia-Verschiebung. Nun geht Felix Neureuther einen Schritt weiter. Deutschlands ehemaliges Ski-Ass fürchtet nach dem heftigen Doping-Skandal in Russland 2014 erneut Manipulationen. Und zwar bei den Corona-Tests.

„Es ist ein Leichtes, diese Spiele zu manipulieren, und da muss man meines Erachtens massiv drauf schauen. Weil sonst werden die Spiele zu einer absoluten Farce“, sagte der frühere Weltklasse-Skirennläufer bei RTL/ntv.

Neureuther: China könnte Corona-Test manipulieren

China sei „ein Land, wo ganz klar vorgegeben wird, dass der sportliche Erfolg vorhanden sein muss“, begründete Neureuther (37) seine Bedenken: „Und da werden die meines Erachtens sicher mit allen Mitteln versuchen, diesen sportlichen Erfolg auch zu bekommen. Und wie geht es leichter, Konkurrenz auszuschalten als mit einem positiven Corona-Test? Keiner kontrolliert, wie die Tests kontrolliert werden.“

Der 37 Jahre alte Neureuther, Olympia-Teilnehmer 2010 in Vancouver und 2014 in Sotschi, erinnert an den Doping-Skandal vor vier Jahren in Russland: „Wenn du schaust, was in Sotschi passiert ist mit den Dopingproben, dass die da durch irgendwelche Wände gereicht wurden, um die positiven Proben negativ zu bekommen, dann muss man sich über alles Gedanken machen!“

Ab wann ist ein Corona-Test positiv?

Ähnliche Sorgen hatten zuvor bereits der deutsche Alpinchef Wolfgang Maier oder Michael Hölz, Präsident von Snowboard Germany, geäußert. Maier: „Ich finde es verantwortungslos, uns unter den aktuellen Bedingungen dort hinzuschicken. Ich habe schon im Herbst gefordert, dass klare Regelungen hermüssen, ab welchem CT-Wert ein Test als positiv oder negativ bewertet wird. Aber wir erhalten hierzu keine Informationen.“ Man sei bei den täglichen Tests vor Ort quasi „einer Willkür“ ausgesetzt.

Das Internationale Olympische Komitee und auch der neue DOSB-Präsident Thomas Weikert halten dies aktuell aber für unbegründet. Neureuther hat vor allem mit den Athleten Mitleid: „Mir tut es für jeden Athleten leid, dass diese Spiele mit so viel Negativem behaftet sind. Die Olympische Spiele sollten etwas Großartiges sein, das größte Sportfest der Welt. Und dieses Gefühl wird den Athleten meines Erachtens nun genommen.“

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