Machtdemonstration von Mercedes und Hamilton: Formel 1 sägt Rennleiter Masi ab
Nach dem chaotischen WM-Drama im letzten Rennen der Saison wird Rennleiter Michael Masi doch noch abgesägt. Und: Die Formel 1 bekommt einen Videoreferee!

Es ist ein Paukenschlag vor dem Auftakt in die neue Formel-1-Saison und eine Machtdemonstration von Mercedes und dem siebenfachen Weltmeister Lewis Hamilton! Nach dem chaotischen WM-Drama im letzten Rennen der Saison zwischen Max Verstappen und Hamilton wird Rennleiter Michael Masi doch noch abgesägt. Und: Die Formel 1 bekommt einen Videoreferee!
Michael Masi ärgerte Mercedes
„Hier ist mein Plan für diese strukturellen Veränderungen“, sagte FIA-Präsident Ben Sulayem - und griff durch. Masi verliert nach dem turbulenten Saisonfinale in Abu Dhabi seinen Job, seine Aufgaben werden verteilt.
Zudem kommt ein Videobeweis wie im Fußball: Diese „virtuelle Rennleitung“ wird abseits der Strecke eingerichtet und soll sich permanent in Verbindung mit dem FIA-Renndirektor befinden. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Regeln „mithilfe der modernsten technologischen Tools richtig angewendet“, werden wie Ben Sulayem sagte.
Formel 1 kappt den Funk
Um – wie in Abu Dhabi passiert – die Versuche einer Beeinflussung der Rennleitung durch die Teams zu verhindern, wird außerdem die direkte Audio-Kommunikation zwischen der Rennleitung und den Teams gekappt. „Es wird weiterhin möglich sein, Fragen an den Rennleiter zu stellen, und zwar nach einem genau definierten und nicht aufdringlichen Verfahren“, sagte Ben Sulayem. Die Details blieben zunächst aber unklar. Auch der Vorgang des Zurückrundens hinter dem Safety-Car vor dem Re-Start des Rennens soll noch einmal auf den Prüfstand gestellt werden.
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Dies seien laut Ben Suleyman die Ergebnisse der Untersuchung der Umstände, durch die Verstappen am 12. Dezember im letzten Rennen 2021 Weltmeister geworden war. Der Red-Bull-Pilot war erst durch eine späte Safety-Car-Phase nah an Rekordweltmeister Hamilton im Mercedes herangerückt.
Mercedes forderte Masi-Aus
Anschließend legte Rennleiter Masi, der in diesen Minuten von Red-Bull-Teamchef Christian Horner sowie Mercedes-Boss Toto Wolff ständig angefunkt wurde, die Regeln zum Einsatz des Sicherheitsfahrzeugs höchst ungewöhnlich aus, sodass Verstappen noch genau eine Runde zum Angriff auf Hamilton blieb - er zog vorbei und krönte sich damit zum Weltmeister.
Insbesondere Wolff hatte nach dem Drama von Abu Dhabi umfangreiche Reformen gefordert und massiven an Masis Stuhl gesägt „Wir werden nie darüber hinwegkommen“, hatte der Österreicher gesagt.
Masis Aufgabe als Renndirektor teilen sich ab sofort Niels Wittich, der bereits im ADAC GT Masters und bei der DTM-Renndirektor im Einsatz war und Eduardo Freitas, zuletzt Renndirektor der Langstrecken-WM. Sie werden sich in dieser Funktion abwechseln und zudem von Herbie Blash unterstützt, der zwischen 1996 und 2016 bereits als stellvertretender Renndirektor der FIA bei der Formel 1 im Einsatz war.
Ben Sulayem ist sich sicher: Durch die Reformen werde die Formel 1 „noch mehr geliebt und respektiert werden“. Ob das wirklich der Fall ist ...
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