Fühlt sich merkwürdig schlapp, verneint aber an den Folgen einer Corona-Erkrankung zu leiden: Tennis-Star Novak Djokovic.
Fühlt sich merkwürdig schlapp, verneint aber an den Folgen einer Corona-Erkrankung zu leiden: Tennis-Star Novak Djokovic. Foto: dpa

Tennis-Star Novak Djokovic bestritt in Madrid sein erst neuntes Match auf der ATP-Tour in diesem Jahr. Der 34 Jahre alte Serbe besiegte den Franzosen Gael Monfils mit 6:3, 6:2 und erreichte damit das Achtelfinale. Richtig Grund zur Freude hat der Weltranglistenerste aber nicht. Zum einen, weil er sich um seinen zu einer Gefängnisstrafe verurteilten Ex-Trainer Boris Becker sorgt. Zum anderen leidet Djokovic an einer mysteriösen Krankheit. Doch trotz Long-Covid-Symptomen will der Impf-Gegner nichts von Corona wissen. 

„Ich denke, es gibt immer noch Spuren davon in meinem Körper, die hervortreten, wenn ich mich in einer körperlichen Herausforderung befinde“, erklärt Djokovic nach dem Einzug ins Achtelfinale in der spanischen Hauptstadt.

Erstmals öffentlich machte der Djoker seine körperlichen Beschwerden vor zwei Wochen, als ihm im Finale beim Turnier in Belgrad die Kondition ausging und er im entscheidenden dritten Satz gegen den Russen Andrej Rublew sang- und klanglos mit 0:6 verlor.

Novak Djokovic verneint Corona-Erkrankung

Djokovic über das verlorene Finale: „Im dritten Satz ist mir die Luft ausgegangen. Es ist ein beunruhigendes Gefühl. Mir war Ende des zweiten Satzes schon nicht mehr wohl. Und der dritte Satz hat sich dann ähnlich angefühlt wie in Monte Carlo. Ich kann nicht sagen, ob es von der Krankheit kommt, die ich vor einigen Wochen hatte, oder nicht.“

Wie schon vergangenes Jahr um seinen Corona-Impf-Status macht Djokovic auch diesmal auf Heimlichtuerei. Worum es sich bei der rätselhaften Krankheit handelt, will Djokovic nicht verraten. Nur so viel: „Es ist kein Corona. Und ich möchte nicht in die Details gehen. Aber es hat meinen Stoffwechsel derart beeinflusst, dass ich mich behandeln lassen musste.“

Djokovic-Erkrankung erinnert an Long-Covid-Folgen

Zur Erinnerung: Nach seiner Posse um seinen Impf-Status und einem drohenden Einreiseverbot als Ungeimpfter zu den Australian Open in Melbourne, präsentierte Djokovic kurz vor seinem Abflug nach Australien ein Attest, nachdem er sich im vergangenen Dezember mit dem Coronavirus infiziert hätte. Bis heute halten sich hartnäckige Gerüchte, Djokovic könnte den positiven Corona-Test gefälscht haben, um als Corona-Genesener zu gelten und somit das Einreiseverbot Down Under zu umgehen.

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Novak Djokovic wirkte in Belgrad sehr erschöpft, griff in den kurzen Spielpausen auf der Bank immer wieder nach Kältetüchern.
Novak Djokovic wirkte in Belgrad sehr erschöpft, griff in den kurzen Spielpausen auf der Bank immer wieder nach Kältetüchern. Foto: Imago

Durch seine rätselhafte Schwächephase nun spricht vieles dafür, dass sich Djokovic Ende des vergangenen Jahres doch mit Corona infiziert haben könnte. Denn seine jetzigen Symptome sind typisch für eine Long-Covid-Erkrankung.

Nach einer Studie der Mainzer Universitätsmedizin haben rund 40 Prozent der Corona-Infizierten mehr als ein halbes Jahr später noch Symptome, also Long Covid. „Die Beschwerden sind unspezifisch – darunter Herzprobleme, Konzentrationsprobleme, Luftnot, Angststörungen, Depression oder chronische Müdigkeit“, erklärt Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund.

Novak Djokovic sorgt sich um Boris Becker

Tatsächlich wirkte Djokovic in Belgrad sehr erschöpft, griff in den kurzen Spielpausen auf der Bank immer wieder nach Kältetüchern. Djokovic: „Das ist mir so noch nie passiert. Auch nicht zu Beginn meiner Karriere.“

Neben den Sorgen um seine Gesundheit, belastet Djokovic auch noch seelisch ein Thema: Die Verurteilung seines Ex-Coachs, Boris Becker (54): „Es hat mir das Herz gebrochen. Er ist ein langjähriger Freund, er war drei Jahre lang mein Trainer, er ist jemand, der mir nahesteht und der viel zu meinem Erfolg beigetragen hat.“ Djokovic bete für Becker und hoffe, dass es dem 54-Jährigen „in Bezug auf seine geistige Gesundheit gut geht, denn das wird der schwierigste Teil sein.“

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