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Berlin - Jetzt haben die Veranstalter entschieden: Das traditionsreiche Tennisturnier in Wimbledon (29. Juni bis 12. Juli) fällt der Corona-Krise zum Opfer, ebenso die Rasen-Premiere in Berlin. Das Frauenturnier (13. bis 21. Juni) hätte beim LTTC Rot-Weiß an der Hundekehle stattgefunden und wird eventuell später in diesem Jahr nachgeholt. Die frühe Wimbledon-Absage ärgert Boris Becker (52).

Becker polarisierte schon immer – das ist auch in der Corona-Krise nicht anders. Während nahezu alle Virologen vor der Pandemie warnen, klagt der frühere Tennisstar über die angebliche Hysterie. „Das ganze Weltende-Szenario bringt nichts außer Angst!“, ärgerte sich Becker noch vor der offiziellen Absage auf Twitter.

Boris Becker hätte lieber gewartet

Der dreifache Wimbledon-Sieger ahnte da wohl schon, was kurz darauf offiziell wurde: Erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg findet das 1877 gegründete, älteste Tennisturnier der Welt nicht statt. Die Tennis-Organisationen ATP und WTA teilten mit, dass der komplette Tour-Betrieb bis 13. Juli ausgesetzt wird. „Nachdem alle Turniere bis Juni schon gecancelled wurden, mussten die Verantwortlichen leider diese Entscheidung treffen“, sagte der dreimalige Champion am Mittwochabend bei Eurosport.

Dennoch hätte sich der in London lebende Leimener gewünscht, „dass man noch vier Wochen mit der Entscheidung wartet. Wenn man allerdings hier in London lebt, hört man viele Horrorgeschichten über den Virus. Insofern kann ich nachvollziehen, dass man sich diesem Druck beugen muss.“

Verschiebung ist eine Option für Berlin

Durch den Wimbledon-K.-o. ist nun ein Domino-Effekt eingetreten. In Berlin etwa verzögert sich die Rückkehr der Weltklasse-Tennis-Frauen an die Hundekehle auf unbestimmte Zeit. Am Mittwoch sagten die Veranstalter das Rasenturnier ab. Sie prüfen nun Möglichkeiten, das Turnier auf der Anlage des LTTC Rot-Weiß zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr auszutragen. Die Verschiebung sei eine Option, „aber nur dann, wenn sich die Lage soweit entspannt, dass auf der WTA-Tour wieder ohne Bedenken gespielt werden kann“, sagte Turnierdirektorin Barbara Rittner.

Während auch die deutschen Turniere in  Stuttgart, Halle/Westfalen und Bad Homburg gestrichen sind, hält derzeit    New York noch an der Austragung der US-Open (ab 24. August) fest. Bis dahin wird das Gelände in Queens wegen der sich dramatisch zuspitzenden Lage mit 40.000 Infizierten in der Weltstadt zum Krankenhaus. Mit Hilfe der US-Armee entstehen 350 Betten für Covid-19-Patienten.