Der Wechsel von Jürgen Klopp (57) zum Getränke-Multi Red Bull schlägt weiter hohe Wellen. Viele Fans sind immer noch verstört, dass der Kulttrainer, der stets so traditionell unterwegs war, beim Kommerz-Konstrukt anheuerte. Bei RB kriegen sie vor Freude über den Deal die Dose gar nicht mehr zu. Die Fäden liefen bei Oliver Mintzlaff (49) zusammen. Der Bullen-Geschäftsführer stellte ein paar Dinge jetzt noch mal klar.
Das Wichtigste gleich vorneweg: Selbst wenn der DFB rufen würde, Klopps Vertrag bei RB ist wasserdicht. Mintzlaff, bis November 2022 Vorstandschef und Geschäftsführer bei RB Leipzig, erteilte allen Gedankenspielen, dass Kloppo nach der WM 2026 auf Julian Nagelsmann (37) als Bundestrainer folgen könnte, eine klare Absage: „Jürgen Klopp hat keine Ausstiegsklausel und wir freuen uns auf eine langfristige Zusammenarbeit.“
Jürgen Klopp ist für fünf Jahre an den Brausekonzern gebunden
Weitere Details aus dem Vertrag des Kultcoachs, der sich zuletzt beim FC Liverpool unter anderem mit dem Gewinn der Champions League 2019 verewigt hatte, gibt es nicht. Klopps Arbeitsbeginn als globaler Fußballchef von Red Bull ist der 1. Januar 2025. Auf fünf Jahre ist der Kontrakt zunächst ausgelegt. Nagelsmanns Vertrag mit dem DFB läuft – Stand jetzt – nach der WM in den USA, Kanada und Mexiko aus.
Der DFB wurde anscheinend kalt erwischt und versucht jetzt die brisante Personalie als normales Geschäft abzumoderieren. Sport-Geschäftsführer Andreas Rettig (61): „Ungeachtet, ob es eine Klausel gibt oder nicht, beschäftigen wir uns nicht damit. Weil wir den besten Trainer haben, den wir uns wünschen können.“ Alle, die beim DFB Verantwortung tragen, würden sich zu keiner Sekunde mit Ausstiegsszenarien beschäftigen.

Rudi Völler hatte Jürgen Klopp noch im September als Nachfolger von Julian Nagelsmann gespielt
Zur Erinnerung. Mitte September hatte Rudi Völler (64), Sportchef der Nationalmannschaft, noch verkündet: „Wenn Julian Nagelsmann sich irgendwann entscheiden würde, dass er lieber wieder einen Topklub in Europa oder Deutschland trainieren will, dann geht natürlich kein Weg an Jürgen Klopp vorbei. Wenn er es denn möchte, ist doch klar.“ Er möchte anscheinend nicht. Und sollte der DFB 2026 doch ein Nachfolger für Nagelsmann brauchen und auch dann noch kein Weg an Klopp vorbeiführen, wird es wohl richtig teuer.
Nagelsmann selbst hatte die Spekulationen um eine angebliche Ausstiegsklausel im Vertrag von Klopp mit Ironie kommentiert: „Ich kenne Olli Mintzlaff sehr gut. Ich kann’s mir nicht vorstellen, dass die Klausel drinsteht.“ Als ehemaliger Trainer von RB Leipzig und in sofern mit dem Red-Bull-Kosmos vertraut, kennt er seinen Ex-Boss bestens.
Julian Nagelsmann wurde exklusiv für der Deal mit Jürgen Klopp informiert
Und der ist immer noch Fan seines Ex-Angestellten. Mintzlaff: „Deutschland hat mit Julian Nagelsmann einen fantastischen Bundestrainer, den ich unheimlich schätze und zu dem ich auch ein sehr gutes Verhältnis pflege.“ Als Beweis kann dienen, dass Mintzlaff vor der Bekanntgabe des Klopp-Coups bei Nagelsmann anrief und persönlich informierte.
Mintzlaff, der nach dem Tod von Red Bulls Firmengründer Dietrich Mateschitz (†78) im Oktober 2022 zum Geschäftsführer des Getränke- und Medienunternehmens aufgestiegen war, räumte auch mit einer weiteren Spekulation auf: dass Mateschitz Klopp schon vor gut zwei Jahren überzeugt haben soll, zu Red Bull zu kommen. Mintzlaff: „Das entbehrt jeglicher Grundlage und ist ein Märchen. Soweit ich weiß, hat Jürgen Klopp 2022 seinen Vertrag beim FC Liverpool verlängert.“ Stimmt, Kloppo unterschrieb Ende April 2022 einen neuen Kontrakt bei den Reds.



