Von Anfang an sah Giro-Sieger Richard Carapaz eigentlich nur das Hinterrad von Titelverteidiger Tadej Pogacar.
Von Anfang an sah Giro-Sieger Richard Carapaz eigentlich nur das Hinterrad von Titelverteidiger Tadej Pogacar. Foto: AFP/Thomas Samson

Neun Etappen sind rum, nach dem ersten Ruhetag am Montag in Tignes startet die Tour de France heute in die zweite Woche. Tadej Pogacar (22) ist klar auf Kurs Titelverteidigung und jüngster Doppel-Champion aller Zeiten. Wer könnte den Slowenen, der keine Schwäche zeigt und auch radsportlich keine zu haben scheint, überhaupt noch gefährlich werden? Der KURIER macht den Jäger-Check.

Der Überraschendste

Ben O'Connor (25) liegt als Gesamtzweiter schon 2:01 Minuten zurück. Der Australier gewann mit einer wahren Energieleistung als Solist die Bergankunft in Tignes. Aber dass er was kann, bewies er bei der Dauphine-Rundfahrt und der Tour de Romandie, wo er unter die besten zehn fuhr. Beim Giro d'Italia im Vorjahr gewann er eine Etappe. Obwohl er damit alle Beine voll zu tun haben wird, ist ihm das Podium in Paris durchaus zuzutrauen.

Der Unvollendete

Rigoberto Uran (34) hat als Dritter satte 5:18 Minute Rückstand. Der Kolumbianer war schon zweimal Zweiter beim Giro (2013, 2014), einmal gelang ihm das bei der Tour (2017). Schafft er das auch diesmal, kann er damit mehr als zufrieden sein.

Der Talentierteste

Jonas Vingegaard (24) ist mit plus 5:32 Minuten Vierter. Nach dem Sturz-Aus des 2020er-Tourvize Primoz Roglic (Slowenien)  ist der Däne bei seinem Frankreich-Debüt nun Kapitän im Jumbo-Visma-Team. Viele trauen dem großen Talent durchaus das Podium zu. Mehr aber (noch) nicht.

Der Gefährlichste

Richard Carapaz (28) müsste für den ganz großen Coup erst mal 5:33 Minuten auf Pogacar aufholen. Der Giro-Sieger von 2019 gilt trotzdem als derjenige, der dem Tourminator noch am ehesten gefährlich werden könnte. Doch bisher verpufften alle Attacken des Mannes aus Ecuador, doch sein hochkarätig besetzten Ineos-Team wird weiter bedingungslos für ihn fahren