Zum Abwinken: Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß verfolgte mit Sportdirektor Marko Pesic (l.) die historische Viertelfinal-Pleite.
Zum Abwinken: Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß verfolgte mit Sportdirektor Marko Pesic (l.) die historische Viertelfinal-Pleite. Foto: Imago Images

Uli Hoeneß war sichtlich bedient und verließ fluchtartig den Audi Dome. Als großer Favorit sind die Basketballer des FC Bayern beim Heim-Meisterturnier kläglich gescheitert und erstmals seit 2012 bereits im Playoff-Viertelfinale ausgeschieden. Die Münchner gewannen zwar in einem Nervenkrimi am Freitag das Rückspiel gegen die MHP Riesen Ludwigsburg 74:73 (45:36), schieden damit aber nach Addition der Ergebnisse aus. Das erste Duell hatte der Außenseiter mit 87:83 gewonnen. „Mir reicht’s für heute“, schimpfte Hoeneß bei seinem rasanten Abgang nach der Schlusssirene.

Damit verbuchte der Meister der vergangenen beiden Jahre sein schlechtestes Bundesliga-Abschneiden seit der ersten Saison nach dem Wiederaufstieg. Vor den Augen von Ehrenpräsident Hoeneß reichten 16 Punkte von Nationalspieler Paul Zipser nicht zum Weiterkommen, bei Ludwigsburg trumpfte Marcos Knight mit 20 Zählern auf. 

Münchner Nervenflattern

„Wir waren mental nicht in der Lage, 40 Minuten konzentriert zu bleiben“, konstatierte Geschäftsführer Marko Pesic, nahm seine Spieler aber wegen der besonderen Umstände in Corona-Zeiten in Schutz. „Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen, alle haben das Maximum gegeben.“ Eine Diskussion um Trainer Oliver Kostic wollte Pesic direkt nach der Partie verhindern: „Das wäre respektlos.“

Die Münchner gaben einen zwischenzeitlichen Zwölf-Punkte-Vorsprung aus der Hand. „Heute ist gegen einen starken Gegner eine super Leistung zu sehen, die Spieler hauen sich voll rein“, sagte Hoeneß noch in der Halbzeit bei Magentasport. „Ich habe das Gefühl, sie wollen das Halbfinale unbedingt erreichen.“ Doch es kam anders.

Angeführt vom quirligen und kampfstarken US-Guard Knight blieb Ludwigsburg bis zum Schluss dran und hielt die Partie offen. Im Schlussviertel bekamen die Münchner das große Nervenflattern. Ludwigsburg ging sogar in Führung, Bayern schlug zunächst zurück. 3,8 Sekunden vor Schluss leisteten sich die Münchner jedoch den verhängnisvollen Ballverlust, den Ludwigsburg zum Weiterkommen nutzte. Der Dreierversuch von Bayerns Petteri Koponen, der bei einem Erfolg die Verlängerung bedeutet hätte, klatschte nur auf den Ring.