Drama beim Champions-League-Finale

Handball-Welt trauert um Topjournalisten

Der Pole war während des Spiels auf der Pressetribüne zusammengebrochen und später im Krankenhaus verstorben.

Teilen
Magdeburg-Trainer Bennet Wiegert ist während des medizinischen Notfalleinsatzes in der Halle Handball kurz mal völlig egal. 
Magdeburg-Trainer Bennet Wiegert ist während des medizinischen Notfalleinsatzes in der Halle Handball kurz mal völlig egal. PanoramiC/Imago

Handball-Deutschland  feiert den SC Magdeburg, der mit einem 30:29 nach Verlängerung gegen Polen-Meister Kielce mit Nationaltorwart Andi Wolff zum zweiten Mal nach 2002 die Champions League gewann. Doch der Triumph von Köln hat auch eine ganz dunkle Seite. Die Handball-Welt trauert um einen echten Fachmann.

Beim Stand von 20:22 und 12:20 Minuten vor Spielende wurde das Endspiel um Europas Handball-Krone für 13 Minuten unterbrochen. Auf der Pressetribüne war ein Mann zusammengebrochen. Wie nach Spielende bekannt wurde, verstarb er Mann infolge eines Herzstillstands später im Krankenhaus.

Laut Bild-Zeitung handelt es sich um den polnischen Journalisten Pawel Kotwica (51). Er arbeitete seit 1993 für die polnische Zeitung Echo Dnia. Seit Jahren war er einer der angesehensten polnischen Handball-Journalisten. Er gehörte auch zu der Jury, die die besten Handballer des Landes wählt.

Bennet Wiegert wollte das Spiel abbrechen

Der europäische Handballverband twitterte: „Die EHF trauert um einen Medienkollegen, der während des EHF FINAL4 verstorben ist. Er wurde in der zweiten Hälfte des Finales medizinisch behandelt, ist aber leider verstorben. Unsere Gedanken und Gebete sind bei seiner Familie, seinen Freunden und Verwandten.“

Lesen Sie auch: SC Magdeburg gewinnt Handball-Champions-League: „Kann’s nicht fassen“ >>

Magdeburg-Trainer Bennet Wiegert (41), der 2002 beim ersten Triumph als Spieler dabei war, wollte während des Einsatzes des medizinischen Notfallteams das Spiel nicht mehr fortsetzen. Er ging zu Kielce-Coach Talant Duschebajew (55): „Ich habe gesagt: Lass’ uns das Spiel beenden. Es gibt wichtigere Sachen im Sport. Wir nehmen das Resultat, und ihr seid Champions-League-Sieger“, berichtete Wiegert hinterher.

Er ergänzte: „Das ist jetzt einfach, hier zu sagen. Ich bleibe dabei: Was jetzt hier passiert ist, da sieht man wieder, wie nah doch Glück und Trauer beieinander liegen, wie das Leben so spielt. Ich gehe mit allem, was jetzt hier passiert, total demütig um. Und es tut mir unheimlich leid. Meine Trauer, mein Beileid ist bei dem verstorbenen Journalisten aus Kielce. Es tut mir unheimlich leid. Mehr kann ich dazu nicht sagen.“

Lesen Sie hier mehr Sportnachrichten >>