Geisterspiele von Tokio? DARUM könnte Olympia nun doch vor leeren Rängen stattfinden
Die Corona-Zahlen steigen in Japan – und nun denkt sogar die Regierung darüber nach, das Event ohne Zuschauer steigen zu lassen.

Eigentlich hat die konservative japanische Regierung alle Hebel in Bewegung gesetzt, um das zu verhindern, doch offenbar ist es ihr auch mit viel Druck nicht gelungen: Die Olympischen Spiele in Tokio, die am 23. Juli beginnen sollen, könnten wegen der Corona-Pandemie doch noch zu „Geisterspielen“ werden.
Olympia 2021 in Tokio: Werden keine Zuschauer da sein?
„Es gibt die Möglichkeit, dass keine Zuschauer da sein werden“, sagte Japans Regierungschef Yoshihide Suga drei Wochen vor der Eröffnungsfeier. Hintergrund von Sugas Aussage sind die wieder steigenden Infektionszahlen in Nippon nach der Aufhebung des Corona-Notstandes und der Lockerung mehrerer Einschränkungen im vergangenen Monat. „Für uns haben die Gesundheit und Sicherheit der japanischen Bürger oberste Priorität“, erklärte der Ministerpräsident weiter.
Schon vor Sugas Rede hatte die große japanische Zeitung Yomiuri Shimbun über Pläne der Olympia-Organisatoren für den Ausschluss von Zuschauern für bestimmte Olympia-Wettkämpfe berichtet. Demnach könnten Veranstaltungen am Abend und in großen Arenen entgegen ursprünglicher Überlegungen doch vollkommen ohne Besucher stattfinden. Außerdem soll eine ab kommendem Dienstag geplante Verlosung von Tickets für überbuchte Wettkämpfe ausgesetzt werden.
Kurz vor Olympia: In Japan ziehen die Corona-Zahlen wieder an
Die negative Entwicklung des Infektionsgeschehens im Olympia-Gastgeberland bedeutet einen Dämpfer für die jüngsten Planungen. In der zweiten Juni-Hälfte hatten die Olympia-Macher die Zulassung einer Kapazitätsauslastung von 50 Prozent an den einzelnen Olympia-Stätten oder von bis zu 10.000 einheimischen Zuschauern bei den Medaillenkämpfen verkündet. Allerdings stand auch schon diese Entscheidung unter dem Vorbehalt der Verhinderung eines neuerlichen Anstiegs der Infektionszahlen.
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Die Öffnung der Stadion- und Hallentore in der geplanten Größenordnung ist ohnehin abhängig von weiteren Lockerungen. Unter den noch bis zum 11. Juli gültigen Vorschriften dürften derzeit nur maximal 5000 Besucher in die Wettkampfstätten eingelassen werden. Medienberichten zufolge erwägt die japanische Regierung wegen des ausbleibenden Erfolgs bei der Corona-Bekämpfung eine Verlängerung der momentan bestehenden Beschränkungen.
Bei der Fußball-EM in Europa sind in allen Stadien Fans zugelassen. Doch immer wieder zeigt sich, dass nach Spielen in Stadien mit hoher Auslastung wie in London im Anschluss zahlreiche Corona-Infektionen mit Bezug zu diesem Stadionbesuch auftauchen. Die Uefa und die austragenden Nationen lassen das aber geschehen.