Formel 1 versinkt im Chaos: Ist das noch Motorsport oder nur noch reine Show?
Rennunterbrechungen, Rote Flaggen, Zieldurchfahrt hinter dem Safety Car. Nach dem Formel-1-Rennen in Melbourne gab es viel Gesprächsstoff.

Die Formel versinkt Down Under im Chaos! Drei Neustarts, jede Menge Crashs, Roten Flaggen und viele Rennunterbrechungen sorgen für wütende Fahrer und rätselnde Fans. Am Ende gewinnt Weltmeister und Red-Bull-Pilot Max Verstappen nach einer Zieldurchfahrt hinter dem Safety Car und jeder Menge Zoff in der Boxengasse. Ist das noch Motorsport oder nur noch reine Show?
„Ich denke nicht, dass wir die zweite Rote Flagge gebraucht haben. Das hat sehr viele Fahrer verwirrt zurückgelassen und es war sehr chaotisch“, sagte Verstappen, der vor Dauerrivale Lewis Hamilton im Mercedes ins siegte. Damit sprach der 25-Jährige in Australien die zweite Unterbrechung an, die einen stehenden Start bei nur noch einer zu fahrenden Runde und damit viel Hektik ausgelöst hatte.
Formel-1-Rennen in Melbourne hinter Safety Car beendet
Diese Entscheidung hatte wütende Fahrer, rätselnde Fans und Schrott in Millionenhöhe auf der Strecke hinterlassen. Gleich mehrere Autos flogen im turbulenten Finale von der Piste, sodass erneut unterbrochen wurde.

Am Ende entschied die Rennleitung, dass der Grand Prix hinter dem Safety Car beendet werden sollte. Für das Ergebnis wurde die Aufstellung beim letzten Restart genutzt, nur die ausgeschiedenen Fahrer wurden herausgenommen. Die Folge: Verwirrung pur!
Formel-1-Chaos: Max Verstappen und Red Bull verstehen Restarts nicht
„Sie haben das Problem selbst geschaffen“, sagte Verstappen in Richtung der Rennleitung. Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko ergänzte: „Man hätte das Rennen einfach unter dem virtuellen Safety Car beenden sollen.“ Demnach sei ein zweiter Restart unnötig gewesen. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff sah die Situation allerdings anders: „Die Rennleitung muss nach Regelbuch vorgehen. Wenn die Regel das so sagt, dann muss man das so machen. Das spielt für die Einen und gegen die Anderen.“

Ähnlich sah es Nico Hülkenberg, der nach dem Aus von Mick Schumacher bei Haas dessen Cockpit übernahm und der einzig verbliebende deutsche Formel-1-Fahrer ist. „Konform war es auf jeden Fall“, sagte der 35 Jahre Hülkenberg.
Nico Hülkenberg holt seine ersten sechs WM-Punkte
Der Emmericher hätte sich allerdings mehr Fingerspitzengefühl gewünscht: „Wir wollen alle geiles Racing und Entertainment, aber den Sport darf man auch nicht vergessen.“ Für einen Fahrer sei es eine Katastrophe, wenn er am Ende eines langen Rennens ausscheidet, weil es womöglich vermeidbares Chaos gibt. Jubeln durfte Hulkenberg dennoch: Als Siebter holte er erstmals in dieser Saison Punkte.
Routinier Fernando Alohnso, der diese im Saison im Aston Martin sitz, holt im dritten Rennen sein drittes Podium. Eine klare Meinung zum Chaos hat der Spanier dennoch: „So etwas habe ich noch nie erlebt. Es war eine Achterbahnfahrt der Emotionen, am Anfang schon und jetzt auch am Ende die letzte halbe Stunde. Es war schwierig, zu verstehen, was da passiert ist.“
Formel-1-Chaos: Ralf Schumacher kritisiert Rennleitung scharf
Sky-Experte Rlf Schumacher kritisierte die Rennleitung wegen des Restarts kurz vor dem Rennende dagegen scharf: Das Rennen kann ohne Bedenken unter Safety-Car zu Ende gefahren werden, auch wenn da ein paar Teilchen liegen, das halten die Reifen aus und dann macht man Schluss.
Schumacher weiter: „Man darf auch nicht vergessen, wir haben einen Budget-Cap. Was bringt das jetzt? Nichts. Jetzt sind die Fahrer auch noch „Under Investigation“, die Rennleitung sollte sich selbst mal schämen. Man kann von den Fahrern nicht verlangen, sie sollen langsam machen, wenn man dann noch mal so eine Chance bietet. Tut mir leid, aber das ist ein schlechter Scherz.“
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