Ex-Tennisprofi Sergej Stachowski kämpft in seiner Heimat gegen Russlands Überfall und kritisiert Novak Djokovic und Rafael Nadal (r.).
Ex-Tennisprofi Sergej Stachowski kämpft in seiner Heimat gegen Russlands Überfall und kritisiert Novak Djokovic und Rafael Nadal (r.). Foto: Imago

Der schreckliche Krieg Russlands in der Ukraine bleibt das Thema Nummer eins vor dem Wimbledon-Turnier (27. Juni bis 19. Juli). Nachdem die Tennis-Stars Rafael Nadal und Novak Djokovic sich gegen einen Ausschluss russischer Spielerinnen und Spieler vom bedeutendsten Tennisturnier der Welt aussprachen, kritisiert nun der frühere ukrainische Tennisprofi Sergej Stachowski besonders Nadal heftig. 

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Wimbledon-Zoff: Ex-Ukraine-Profi wendet sich direkt an Nadal

„Bitte sage mir, ist es fair, dass ukrainische Spieler nicht in ihre Heimat zurückkehren können? Ist es fair, dass ukrainische Kinder kein Tennis spielen können? Ist es fair, dass Ukrainer sterben?“, schrieb Stachowski am Montag bei Twitter und adressierte seine Botschaft direkt an Nadal.

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Wie in anderen Sportarten müssen auch im Tennis die Athleten für den völkerrechtswidrigen Angriff von Russlands Präsident Wladimir Putin auf die Ukraine büßen. Wimbledon schloss Tennisprofis aus Russland und Belarus aus. Davon ist unter anderem der Weltranglistenzweite Daniil Medwedew betroffen.

Ukraine-Krieg: Spieler müssen büßen, Funktionäre nicht

Ohne Strafe kommen bisher dagegen die russischen und belarussischen Funktionäre davon, die in den Sportverbänden hinter den Kulissen die Strippen ziehen und deutlich mehr Druck auf Putin ausüben könnten als die Spieler.

Sergej Stachowski, einst die Nummer 31 der Tennis-Welt, tauschte seinen Tennisschläger gegen eine Waffe, jagt nun in der Ukraine russische Agenten.
Foto: Imago
Sergej Stachowski, einst die Nummer 31 der Tennis-Welt, tauschte seinen Tennisschläger gegen eine Waffe, jagt nun in der Ukraine russische Agenten.

Entsprechend hat Nadal für den Ausschluss der Athleten kein Verständnis: „Es ist sehr unfair gegenüber meinen Kollegen. Was können die armen denn dafür?“, hatte der 35 Jahre alte Weltranglistenvierte am Sonntag vor dem Turnier der Masters-1000-Kategorie in Madrid gesagt. Die Profis treffe keine Schuld „an dem, was passiert“.

Auch Djokovic macht sich für Russland-Profis stark

Auch der Weltranglistenerste Novak Djokovic kritisierte den Ausschluss russischer und belarussischer Profis. „Ich denke, es ist einfach nicht fair, es ist nicht richtig, aber es ist, wie es ist“, sagte Djokovic. „Es liegt jetzt beim Spielerrat oder bei den Organisatoren der ATP-Tour, gemeinsam mit den Spielern zu entscheiden, was in dieser Situation die beste Lösung ist“, sagte Djokovic mit Blick auf eine Wertung von Wimbledon für die Weltrangliste.

Stachowski kämpft in der Ukraine

Stachowski hat dafür keine Zeit. Der 36 Jahre alte Ex-Tennisprofi, einst die Nummer 31 der Welt, lebt mit seiner Familie eigentlich in Ungarn, kehrte aber unmittelbar nach Russlands Überfall in die Ukraine zurück und tauschte nach seinem Karriereende seinen Tennisschläger gegen eine schwere Militärwaffe.

„Wir schauen, ob es russische Agenten gibt, und verhindern, dass Marodeure in Geschäfte einbrechen“, verriet Stachowski kurz nach Kriegsausbruch. Er patrouilliere nun in Kiew, um für Sicherheit zu sorgen. Stachowski erklärt seine Motivation: „Sollte die Ukraine diesen Krieg verlieren, wird sie aus allen Geschichtsbüchern getilgt werden. Dann wird als Land von der Erde verschwinden.“

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