Starkes 30:23 gegen Polen
Die Zahlen fürs Deutschland-Lotto bei der Handball-EM: neun Coronafälle, fünf neue Spieler, 30 Tore, zwei Punkte, Platz eins in der Vorrunde
Die DHB-Auswahl von Bundestrainer Alfred Gislason trotzt allen Widrigkeiten, vergisst auf der Platte allen Frust vom Tag ohne Spielvorbereitung, dafür mit Testen und Warten. Zwischendurch ist sogar der Turnier-Ausstieg im Gespräch.

Ist schon verrückt, was so alles geht! Deutschlands Handball-Asse gewinnen beim Vorrunden-Finale 30:23 (15:12) gegen Polen, sind als Gruppen-Erster weiter und nehmen dank des Sieges gegen die ebenfalls qualifizierten Polen zwei Punkte mit in die Hauptrunde. Da geht es jetzt am Donnerstag gegen Titelverteidiger Spanien und später dann gegen Schweden, Russland und Norwegen weiter. Dass es weitergeht – danach sieht es zumindest aus. Denn nach inzwischen neun (Stand Mittwoch, 19:45 Uhr) Corona-Fällen im deutschen Team überlegen die Bosse zwischendurch sogar den Ausstieg aus dem Turnier in Ungarn und der Slowakei.
Virus, Virus und kein Ende. Erst muss Julius Kühn in die für die EM angesetzte Fünf-Tages-Quarantäne, dann Nachrücker Hendrik Wagner. Am Montagabend kommt dann der volle Corona-Hammer: Kai Häfner, Timo Kastening, Lukas Mertens, Luca Witzke und Torwart Andi Wolff werden positiv getestet und isoliert.
Die Füchse Paul Drux und Fabian Wiede sind jetzt dabei
Bundestrainer Alfred Gislason (62) nominiert fünf Spieler nach – neben Torwart-Oldie Jogi Bitter (39) u.a. auch die Füchse Fabian Wiede und Paul Drux. Die sind kaum in Bratislava vor Ort, da gibt’s die nächsten Hiobsbotschaften: Auch Marcell Schiller und mit Till Klimpke der zweite Torwart haben sich mit Corona infiziert.
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Gezielte Spielvorbereitung? Fehlanzeige! Gislason: „Wir haben den ganzen Tag nicht trainiert, waren zum Testen und haben dann auf die Ergebnisse gewartet.“ Nicht das einzige Handicap. Wegen Klimpkes Ausfall nimmt der Bundestrainer noch Kontakt zu Silvio Heinevetter auf und hat Pech: „Er kann nicht helfen, hatte da gerade einen Test. Wie sich dann herausstellte, war der auch positiv.“
Nur ein Torwart für das Spiel
Bleibt also nur Bitter für die Kiste. Gislason (190 Länderspiele für Island, als Trainer siebenmal Deutscher Meister, sechsmal Pokalsieger, dreimal Champions-League-Sieger und, und, und): „Das hatte ich in meiner Karriere noch nie, ein Spiel mit nur einem Torhüter.“ Nächster Nachrücker ist nun Daniel Rebmann, der ist aber erst zur Hauptrunde spielberechtigt.
Bosse denken über EM-Ausstieg nach
Noch am Nachmittag ist sogar der deutsche EM-Ausstieg ein Thema. „Alle Varianten müssen auf den Tisch und mit allen Beteiligten ergebnisoffen diskutiert werden“, sagt Bundesliga-Geschäftsführer Frank Bohmann. Ex-DHB-Vize und Füchse-Macher Bob Hanning formuliert das so: „Sollte es aber in den kommenden Tagen zu weiteren Fällen kommen, dann muss man die Positionen noch mal überdenken und eine neue Risikoabwägung vornehmen.“
Jogi Bitter zieht einfach durch
Das freiwillige Aus scheint aber inzwischen vom Tisch. DHB-Sportvorstand Axel Kromer: „Alle Spieler haben das Recht auszusteigen, aber bisher hat sich niemand gemeldet. Alle wollen hier bleiben.“
Ach ja, Handball wird tatsächlich auch gespielt. Und wie! Bitter zieht in seinem zehnten großen Turnier die 60 Minuten durch, liefert die gewohnt klasse Leistung ab. Die deutsche Abwehr steht mehr als ordentlich und auch vorne geht ziemlich viel. Christoph Steinert ist mit neun Toren erfolgreichster DHB-Werfer. Wow!