Feuer und die riesige Rauchwolke – die Folgen des Raketenangriffs von Rebellen auf ein Öllager in Dschidda  während des ersten Trainings der Formel 1 am Freitag waren auch nachts nicht zu übersehen.
Feuer und die riesige Rauchwolke – die Folgen des Raketenangriffs von Rebellen auf ein Öllager in Dschidda  während des ersten Trainings der Formel 1 am Freitag waren auch nachts nicht zu übersehen. AFP

Die Formel 1 ist seit dem Ende der Ära von Bernie Ecclestone (91) nicht mehr beratungsresistent. Der Russland-GP im September wurde nach dem Angriff von Diktator Wladimir Putin (69) auf die Ukraine abgesagt.

Doch die Formel 1 misst leider mit zweierlei Maß, denn am Rennen in der islamischen Diktatur Saudi-Arabien wurde festgehalten. Obwohl Kronprinz Mohammed bin Salman (36) erst am 12. März binnen eines Tages 81 Menschen hinrichten ließ – wegen angeblich terroristischer Aktivitäten.

Die Verlockung des Geldes

Solche Vorwürfe sind schnell bei der Hand, wenn man seit Jahren im Jemen Krieg führt, Terrororganisationen unterstützt und Homosexuelle sowie Regimekritiker hinrichtet. So wie Journalist Jamal Ahmad Khashoggi (†59), der am 2. Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem 15-köpfigen Spezialkommando aus Riad getötet und zerstückelt wurde.

Trotz aller Vorbehalte erlagen die Formel-1-Bosse und Rechteinhaber Liberty Media (der Name des US-Unternehmens wirkt im arabischen Raum wie Hohn) der Verlockung des Geldes.

Formel 1 schadet sich selbst

900 Millionen Euro zahlt Saudi-Arabien für den Zehn-Jahres-Vertrag – um sich mit dem modernen Sport politisch reinzuwaschen. Doch der Terroranschlag führt allen Beteiligten nun vor Augen: Mit Rennen in Diktaturen spielt die Formel 1 mit dem Feuer und nimmt selbst Schaden.