Skandal-Investor packt vor Gericht aus

Der Windhorst-Hammer: Investor 777 Partners zahlte am Ende nur 15 Millionen für Hertha BSC

Finanzjongleur Lars Windhorst investierte 374 Millionen Euro in Hertha BSC. Beim Verkauf soll nur eine Mini-Summe geflossen sein.

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Herthas ehemaliger Investor machte einen Mega-Verlust mit seinem Einstieg in den Klub.
Herthas ehemaliger Investor machte einen Mega-Verlust mit seinem Einstieg in den Klub.imago images/nordphoto/Engler

Hertha BSC wurde im Februar endgültig seinen Skandalinvestor Lars Windhorst los. 374 Millionen Euro hatte er mit seiner Firma Tennor seit Sommer 2019 in den Verein gepumpt. Fünf Monate nach dem Verkauf kamen jetzt Details des Deals mit dem neuen amerikanischen Investor 777 Partners auf den Tisch. Denn Windhorst musste mal wieder vor einem Gericht Rede und Antwort stehen. Diesmal in London. Dabei kam schlichtweg dieser Hammer heraus: 777 Partners musste am Ende nur 15 Millionen Euro für Herthas Anteile zahlen.

Die Financial Times und Business Insider berichteten über die Gerichtsverhandlung, die das ganze blau-weiße Millionen-Desaster für Windhorst offenbart. Lange standen Zahlen von 100 bis 200 Millionen Euro als Verkaufssumme der Hertha-Anteile im Raum. Jetzt sagte Windhorst laut der beiden Wirtschaftsfachblätter vor Gericht bei einer Gläubigerklage aus, dass es viel weniger war. Der Sockelbeitrag soll sich nur auf 65 Millionen Euro belaufen, also 309 Millionen Euro weniger, als er in den blau-weißen Klub gepumpt hat. 

777 Partners gab Windhorst vorher 50-Millionen-Darlehen

Gute Laune nach abgeschlossenem Vertrag. Der Investor Josh Wander von 777 Partners mit Herthas Präsident Kay Bernstein und dem Geschäftsführer Tom Herrich
Gute Laune nach abgeschlossenem Vertrag. Der Investor Josh Wander von 777 Partners mit Herthas Präsident Kay Bernstein und dem Geschäftsführer Tom Herrichimago images/Koch

Doch es ist noch pikanter. Windhorst erklärte, dass er vorher ein Darlehen in Höhe von 50 Millionen Euro von 777 Partners bekommen hat, sodass Herthas neuer Investor aus Miami am Ende nur noch 15 Millionen Euro zahlen musste. Und diese Zahlung soll angeblich auch noch nicht voll gezahlt worden sein. Ob darüber eine Ratenzahlung vereinbart wurde, wurde nicht klar. Windhorst erklärte nur: „Aus meiner Sicht gab es keinen Zahlungsverzug.“ 

Außerdem soll der Verkaufsvertrag mit 777 Partners eine weitere Gewinnbeteiligung, die eine Höhe von 35 Millionen erreichen könnte, umfassen. Doch davon kann nach dem Abstieg von Hertha BSC nur noch geträumt werden. 

Windhorst und Gerichtsverhandlungen. Im September 2022 kam so in Israel heraus, dass er eine Detektei bezahlt hatte, die eine Schmutzkampagne gegen Herthas Ex-Präsidenten Werner Gegenbauer über Monate geführt hatte. Der Spionage-Skandal führte zum endgültigen Bruch zwischen dem Verein und dem umstrittenen Finanzjongleur. Windhorst fädelte danach den Deal mit 777 Partners ein.   

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