Kommentar

Der Sport kann den Forschern helfen

Teilen
Hannovers Timo Hübers  infizierte sich als erster Profi.
Hannovers Timo Hübers infizierte sich als erster Profi.Foto: dpa

Wir haben rund 1000 beschäftigte Fußballprofis in der Bundesliga und Zweiten Liga. Diese werden aus Berufsgründen rund um die Uhr medizinisch überwacht. Sie gehören zu dem Personenkreis, der beim kleinsten Verdachtsmoment auf Corona getestet wird, während die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung keinen Coronatest bekommt.

1000 Personen, verteilt in der ganzen Bundesrepublik, sind eine einigermaßen brauchbare Anzahl für eine Stichprobe. Sechs Profis sind positiv getestet worden. Das sind 0,6 Prozent. Nicht viel?

Rechnet man diese Anteil auf Deutschlands Bevölkerung mit 82 Millionen Einwohnern hoch, käme man auf 492 000 Infizierte. Vielleicht sind Leistungssportler fünfmal gefährdeter, sich zu infizieren. Alles möglich. Dann wären es noch immer rund 100 000 infizierte Bundesbürger.

Bisher wurden nur 12 000 Corona-Fälle registriert, weil schlichtweg nicht genug getestet wird. Die Experten sagen ja selbst, dass die Dunkelziffer viel höher ist. Sind es achtmal, 50-mal so viele?

Unsere Spitzensportler könnten jetzt ein Indikator für die wirkliche Anzahl an Corona-Infizierten werden. Denn auf realistische Zahlen warten die Menschen. So kann der Sport, auch wenn er Pause hat, den Forschern helfen.