Tour-de-France-Kolumne

Das Sturz-Aus von Georg Zimmermann zeigt klare Grenzen auf

Mit dem ukb durch Frankreich: Zwei Berliner Ärzte sind beim größten Radrennen im Einsatz und schreiben über ihre Erlebnisse im Berliner KURIER.

Author - Berliner KURIER
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Die Tour de France gibt es im KURIER aus einer ganz besonderen Perspektive. Dr. Gerald Ackerl aus dem ukb Marzahn schreibt über seine persönlichen Eindrücke in Frankreich.
Die Tour de France gibt es im KURIER aus einer ganz besonderen Perspektive. Dr. Gerald Ackerl aus dem ukb Marzahn schreibt über seine persönlichen Eindrücke in Frankreich.zVg

Auslandseinsatz für die Top-Mediziner des ukb Marzahn. Die Tour de France ruft und das Unfallkrankenhaus fährt mit. Seit drei Jahren betreuen Ärzte des Zentrums für Sporttraumatologie, Arthroskopische Chirurgie und Sportmedizin in der Berliner Top-Klinik die Top-Stars des belgischen Teams Intermaché-Wanty. Jetzt sind die Berliner Sportärzte Gerald Ackerl und Benedikt Schäfer beim wichtigsten Radrennen der Welt im Einsatz. und schreiben exklusiv im KURIER ihr Tour-Tagebuch.

Georg Zimmermann muss die Tour de France aufgeben. Diese Nachricht wühlt mich schon sehr auf. Als Arzt des Teams steht man in solchen Fällen wirklich zwischen allen und allem. Zuerst ist da immer der unbändige Wille der Fahrer, stets zurück aufs Rad zu steigen. Egal, für wie doof ihn andere Menschen dafür halten.

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Auch Georg ordnete alles diesem Willen unter. Wie er nach dem Sturz sich über zig Kilometer ins Ziel kämpfte war unfassbar. Der Wille kann wirklich Berge versetzen.

Aber leider nicht dauerhaft. Schon am Abend signalisierte der geschundene Körper, dass es nicht weitergehen sollte. Die Verletzung am Ellenbogen wollte Georg ertragen. Die großflächigen Schürfwunden, die zwei Mal den Einsatz von Nadel und Faden erforderten, auch. Aber da ist noch eine große Unbekannte.

Wir war eigentlich der Sturz zustande gekommen. TV-Bilder zeigten ihn erst nach der Landung im Graben. Eine Flasche soll die Ursache für den Sturz gewesen sein. Es sind jetzt weitere Untersuchungen nötig. Gedanken an eine Weiterfahrt schließen sich aus.  Es tut in der Seele weh, ist aber alternativlos. Alles Gute Georg.