Ex-Weltmeister im Homeoffice
Christina Schwanitz und ihre Mutterfreuden. Oder auch: Meine schrecklich liebe Familie
Das Kugelstoß-Ass bespaßt den ganzen Tag ihre Zwillinge (2), damit ihr Mann arbeiten kann

Chemnitz - Mitten in der Corona-Krise sind auch Top-Athleten nur ganz normale Menschen. Statt Trainingslagern und Wettkämpfen steht oftmals auch Homeoffice. Und das hat bekanntlich auch seine Tücken. Besonders bei Müttern mit Kleinkindern. Fragen Sie mal nach bei Christina Schwanitz (34).
Bis man die Weltklasse-Kugelstoßerin und Zwillingsmutter ans Handy bekommt, dauert es – obwohl sie nur daheim ist. „Sie spielt draußen mit den Kindern, bitte in zehn Minuten noch mal anrufen“, sagt ihr Mann Tomas. Sie dann: „Ich muss jetzt erst mal den Kleinen Essen kochen und sie zum Mittagsschlaf hinlegen. Bitte in einer Stunde noch mal anrufen.“ Es folgt eine Kurznachricht („In zehn Minuten“), dann erzählt Schwanitz, wie das so ist: Home-Training mit voller Kinderbetreuung.
Die Weltmeisterin 2015 und zuletzt als Mutter WM-Dritte 2019, wohnt auf einem Hof bei Chemnitz. Im Keller hat sie vom Sportforum ausgeliehene Hanteln, aber ständig andere Herausforderungen und Gewichte zu stemmen. Die sind „zwischen 14,5 und 16,5 Kilo schwer“ und zweieinhalb Jahre alt: ihre Zwillinge, ein Junge und ein Mädchen.
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Deren Kita ist natürlich geschlossen. Schwanitz liebt ihre „Krümel“ über alles, aber die zweimalige Europameisterin gesteht auch: „Im Moment beneide ich alle, die keine Kinder haben.“ Voll ins Training einsteigen, das schafft sie „körperlich gerade gar nicht“. Christina muss und will auch noch ihrem Ehemann im Homeoffice den Rücken freihalten. „Ich bespaße den ganzen Tag die Kinder, damit er in Ruhe arbeiten kann“, sagt sie und wundert sich: „Es ist schon etwas seltsam: Auf der einen Seite heißt es in Deutschland: Macht Kinder! Dann hat man Kinder und stellt sich in der jetzigen Situation die Frage: Wie soll man sich, wenn man konzentriert zu Hause arbeiten soll, um die Kinder kümmern?“
Einen Kugelstoßring hat sie nicht auf dem Hof, aber: „Fehlende Bewegung ist im Moment nicht mein Problem.“ Eher das Ermahnen ihrer Racker. Da kommt sie manchmal kaum hinterher. „Wären sie älter und könnten lesen, hätte ich ein Pappschild: Bitte, lass das!“