Kann es selbst nicht glauben: Seit elf Jahren versucht Pep Guardiola, die Champions League mal wieder zu gewinnen. 
Kann es selbst nicht glauben: Seit elf Jahren versucht Pep Guardiola, die Champions League mal wieder zu gewinnen.  Imago/Moritz Müller

Vorhang auf zu Europas größtem Fußball-Theater, die Superstars bitten zum Milliardenspiel in der Glitzerwelt der Königsklasse: Mit dem FC Bayern an der Spitze machen sich ab heute erstmals fünf Bundesligisten auf den Weg Richtung Champions-League-Finale. Auch Scheich-Klub Manchester City träumt mal wieder von Endspiel. Und dabei wird es auch bleiben. Sorry, City, unter Pep Guardiola gewinnt keiner den Henkelpott!

Guardiola ist einer der größten, für viele Spieler und Experten sogar der beste Trainer der Welt. Vor allem mit dem FC Barcelona räumte der Katalane alles ab, gewann 2009 und 2011 die Champions League.

Doch seitdem ging nichts mehr. Sowohl mit dem FC Bayern als auch mit seinem aktuellen Klub aus England war stets maximal das Halbfinale drin. Nicht zuletzt, weil sich Guardiola, der Taktikfuchs, in den entscheidenden Spielen regelmäßig verzettelt. 

Pep Guardiola und der Champions-League-Fluch 

Dieses Jahr will es Guardiola noch einmal wissen. Vielleicht ist es der letzte Anlauf des 51-Jährigen. Immer wieder wird ihm das Interesse nachgesagt, eine Nationalmannschaft bei einer WM zu coachen. Die Gerüchte halten sich hartnäckig, auch weil Guardiolas Vertrag bei den Citizens im kommenden Sommer nach sieben Jahren mit zehn nationalen Titeln ausläuft. 

Sehnsuchtsort für Guardiola und alle anderen ist diesmal Istanbul, wo am 10. Juni 2023 das Endspiel stattfindet. Und wie immer rollt der Rubel in der Königsklasse. Unfassbare zwei Milliarden (!) Euro werden unter allen 32 Teilnehmern der Gruppenphase verteilt.

Champions League: Eintracht Frankfurt kassiert kräftig

Eintracht Frankfurt kommt als Neuling erstmals in den Genuss der neuen Champions-League-Zeiten. Auf rund 50 Millionen Euro kann die Summe hochgerechnet werden, die der Europa-League-Sieger in den nächsten Wochen in der Königsklasse einstreichen wird. Ein wirtschaftlicher Quantensprung für die Hessen.

Andere Bundesligaklubs, allen voran Rekordmeister Bayern München, können noch mit weitaus höheren Einnahmen rechnen. Spielen die Bayern beispielsweise bis zum Ende um den Champions-League-Titel mit, sind Gelder im dreistelligen Millionenbereich durch die Europäische Fußball-Union (UEFA) locker drin.

Champions League: Ab 2025 geht es um sechs Milliarden Euro

Real Madrid kürte sich in der vergangenen Saison erneut zum Champions-League-Sieger, verdiente in der Königsklasse zig Millionen Euro.
Real Madrid kürte sich in der vergangenen Saison erneut zum Champions-League-Sieger, verdiente in der Königsklasse zig Millionen Euro. Imago/Moritz Müller

Und das ist erst der Anfang. Getrieben von zwölf großen Klubs aus England, Spanien und Italien, die vor anderthalb Jahren eine europäische Super League als Konkurrenz zur Champions League gründen wollten und schmählich scheiterten, bastelte die Uefa an Reformen der Königsklasse.

Diese werden schließlich ab 2024/25 so richtig greifen, wenn es ein Ligasystem, 36 statt 32 Mannschaften und 100 Spiele mehr geben wird. Das zahlt sich natürlich auch in einer noch höheren Dotierung aus. Sechs Milliarden Euro mehr für drei Jahre soll es im Vergleich zum vorherigen Dreijahreszyklus geben.

Dies bedeutet im Endeffekt: noch mehr Geld für Spieler und Trainer, noch höhere Ablösesummen, noch mehr Finanzspritzen für die Berater der Millionäre in den kurzen Hosen.  

Champions-League-Reform macht alles noch schlimmer

Das größte Problem dieses Exzesses: Die Champions-League-Reform zementiert voraussichtlich noch mehr die Kräfteverhältnisse und sorgt damit für noch größere Langeweile in den jeweiligen Ligen. Wer Champions League spielt, dominiert die Liga. Das Bayern-Abonnement auf die Meisterschaft wird also verlängert.

Immerhin: Eine Garantie, die Champions League wegen des vielen Geldes zu gewinnen, gibt es trotzdem nicht. Den Beweis liefert Guardiola seit elf Jahren. In Manchester gab er dank der Herrscherfamilie aus Abu Dhabi seit 2016 mehr als eine Milliarde Euro für neue Spieler aus. Für den Einzug ins Finale reichte es wie erwähnt nie ... 

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