Brexit aus der Nations League: England gegen Deutschland wird zum Gipfel der Verunsicherung
Auf der Insel tobt der Boulevard. Trainer Gareth Southgate steht nach dem 0:1 in Italien endgültig mächtig in der Kritik.

Brexit für die Three Lions in der Nations League. Nach dem fünften Spieltag steht das Team von Gareth Southgate als Absteiger in die B-Liga fest. Die Gastgeber für die Flick-Elf gehen nach ihrem 0:1 (0:1) bei Europameister Italien nicht nur als Total-Blamierte ins Prestigeduell am Montag (20.45 Uhr, RTL) in London, sondern bestreiten ihre Generalprobe für das WM-Turnier in Katar (20. November–18. Dezember) auch mit der Hypothek von nunmehr fünf Pflichtspielen in Serie ohne Sieg und herausgespieltes Tor.
Die Presse auf der Insel war gewohnt gnadenlos. „Englands Nacht des Elends“, schrieb der Telegraph. Laut Mirror drohe England „in dunkle alte Zeiten zurückzufallen, da die Niederlage gegen Italien große Sorgen bereitet“. Und der Daily Star fasste zusammen: „Keine Siege, keine Tore, keine Ideen“.
Lineker nimmt Southgate aufs Korn
Man kann fast von einem Gipfel der Verunsicherung sprechen. Die Briten plagen ähnliche Probleme im Angriff wie die Deutschen, die ohne echten Mittelstürmer agieren müssen. Nur ein Treffer schafften Harry Kane & Co. in den vergangenen fünf Länderspielen. Und auch der gelang nicht aus dem Spiel heraus. Beim 1:1 gegen Deutschland vergangenen Juni traf Kane vom Elfmeterpunkt.
Die Fans buhten die Three Lions im San Siro gnadenlos aus. Der Rücktritt von Southgate wurde nach der „peinlichen Vorstellung“ (The Sun) lautstark gefordert. Die Tatsache, dass die Italiener nicht mal bei der WM dabei sind, lässt England Schlimmes befürchten für den World Cup. TV-Experte Gary Lineker nahm mal wieder kein Blatt vor den Mund: Southgate habe sich auf der Bank nur Splitter in den Allerwertesten eingesessen.
Dessen Äußerungen, dass das 0:1 in Mailand ein Schritt in die richtige Richtung gewesen sei, wird die Wut der Fans auf der Insel nur noch vergrößern. Nations League Gruppe B – das ist unter der Würde des Weltmeisters von 1966.
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