Novak Djokovic beim Wimbledon-Sieg 2019. Sein Ex-Trainer Boris Becker war mächtig stolz. Das ist jetzt nicht mehr der Fall.
Novak Djokovic beim Wimbledon-Sieg 2019. Sein Ex-Trainer Boris Becker war mächtig stolz. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Foto: AFP

Früher hielten sie wie Pech und Schwefel zusammen. Deutschlands Tennis-Ikone Boris Becker trainierte Novak Djokovic von 2013 bis 2016. Wegen des Impfeinreise-Krimis um den Serben wendet sich Bum-Bum Becker von seinem früheren Schützling ab.

„Ich glaube, er macht einen großen Fehler, sich nicht impfen zu lassen“, schrieb Becker in einem Gastbeitrag für die „Daily Mail“. Dieser Fehler bedrohe das, was von seiner Karriere und der Chance, sich selbst als besten Spieler der Geschichte zu verewigen, bleibe. Becker trimmte Djokovic zum absoluten Tennis König, unter ihm wurde er wieder die Nummer 1 in der Welt. In dieser Zeit gewann Djokovic sechs Grand-Slam-Turniere, darunter auch die Australian Open. Die Djokovic jetzt wohl verpassen wird, weil Australien ihm die Einreise wegen mangelnden Impfstatus und fehlender Dokumente verweigert.

Telefonat mit Djokovic' Trainer

Becker hat am Flughafen in Melbourne Kontakt mit Djokovics aktuellem Coach Goran Ivanisevic gehabt. Dieser habe sich aber in einem anderen Raum aufgehalten, weil mit dessen Visum alles in Ordnung gewesen sei. Mit Djokovic habe er noch nicht gesprochen, aber „ich würde ihm dringend raten, sich impfen zu lassen - ob er auf mich hören würde, ist eine andere Sache“, so Becker. Die Regeln seien zu akzeptieren, betonte er.

Djokovic will bei den Australian Open spielen, die am 17. Januar beginnen. Weil er offenkundig ungeimpft ist, vor der Einreise aber normalerweise ein Impfnachweis verlangt wird, erwirkte der 34-Jährige eine - höchst umstrittene - medizinische Ausnahmegenehmigung.

Montag Gerichtsentscheidung

Mit dieser landete er am späten Mittwochabend (Ortszeit) in Melbourne. Der Grenzschutz sah die Einreiseregeln jedoch nicht erfüllt, so dass Djokovic zwei Nächte in einem Hotel für Ausreisepflichtige verbringen musste, in dem auch abgelehnte Asylbewerber untergebracht sind. Djokovic hat dagegen geklagt. Ein Gericht in Melbourne will am Montag eine Entscheidung fällen.

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